Frankfurt, 02. Apr (Reuters) - Die anhaltende Entlassungswelle in den USA macht Anleger nervös. In der Hoffnung auf eine Entspannung im Ölpreis-Krieg zwischen Saudi-Arabien und Russland griffen sie am Donnerstag aber bei Erdölwerten beherzt zu und bremsten die Talfahrt des Gesamtmarktes. Die Leitindizes Dow Jones .DJI , Nasdaq .IXIC und S&P 500 .SPX verloren zur Eröffnung bis zu 0,3 Prozent.
Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe lag in der vergangenen Woche mit 6,6 Millionen doppelt so hoch wie der bisherige Rekordwert aus der Vorwoche. Analysten hatten mit 3,5 Millionen Erstanträgen gerechnet. "Diese Zahlen sagen uns, dass die US-Wirtschaft eine Vollbremsung hingelegt hat", sagte Anlagestratege Gennadiy Goldberg von der Investmentbank TD Securities. Das sei ein Abschwung in Zeitraffer-Tempo. Ein Grund für die vergleichsweise verhaltenen Kursreaktionen sei wohl, dass die Anleger das ganze Ausmaß noch nicht begriffen hätten.
Gegen den Trend gewannen die Aktien von Ölkonzernen wie Exxon XOM.N oder Chevron (NYSE:CVX) CVX.N bis zu 4,2 Prozent. US-Präsident Donald Trump will zwischen Saudi-Arabien und Russland vermitteln, um die aktuelle Rohöl-Schwemme zu stoppen. Hiervon würden Börsianern zufolge vor allem die US-Schieferölproduzenten profitieren, da sie wegen des aufwendigen Fracking-Verfahrens erst ab einem Ölpreis von etwa 50 Dollar profitabel sind. Die US-Ölsorte WTI CLc1 verteuerte sich am Donnerstag um acht Prozent auf 21,94 Dollar je Barrel (159 Liter). Dies bescherte Schieferöl-Förderern wie Marathon MRO.N , Occidental OXY.N oder Apache APA.N Kursgewinne von bis zu 15 Prozent.
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