Von Kim Khan
Investing.com - Die Lagerbestände an US-amerikanischem Rohöl sind letzte Woche wesentlich stärker als erwartet gestiegen, berichtete die Energy Information Administration am Mittwoch. Der durch Covid-19 ausgelöste Nachfrageeinbruch spiegelt sich in den Lagerbeständen wider.
Der Preis für die US-Ölsorte WTI stieg um 0,7% und hat damit seine anfänglichen Verluste wettgemacht.
Die Öllagerbestände stiegen in der Woche bis zum 27. März um 13,8 Millionen Barrel, teilte die EIA am Mittwoch in Washington mit. Von Investing.com befragte Analysten hatten mit einem Anstieg von nur 4 Millionen Barrel gerechnet.
Es war der größte Anstieg seit drei Jahren.
"Die Covid-19-Auswirkungen auf den Raffineriebetrieb spiegeln sich endlich in den Zahlen wider: Mit einer Auslastung von knapp über 82% der Produktionskapazität steht sie weit unter der üblichen Norm für diese Jahreszeit", sagte Barani Krishnan, Analyst bei Investing.com.
"Obwohl das Dreijahreshoch bei den Öllagerbeständen auf den ersten Blick schockierend erscheinen mag, ist es angesichts des Stillstands des Verkehrs in den USA nicht völlig überraschend", sagte Krishan. "Das spiegelt sich auch im Rückgang der Benzinproduktion auf 7,5 Millionen Barrel pro Tag in der vergangenen Woche wider."
Die Benzinvorräte stiegen um 7,5 Millionen Barrel. Erwartet wurde ein Lageraufbau von 1,95 Millionen Barrel. Die Bestände der Destillate fielen unerwartet um 2,2 Millionen Barrel. Hier wurde ein Anstieg von 1,03 Millionen vorhergesagt.
"Interessanterweise stieg die Produktion von Destillat-Brennstoff dagegen um 5 Millionen Barrel pro Tag an", fügte Krishnan hinzu. "Vereinfacht ausgedrückt unterstreicht dies den Anstieg der LKW- und Transportaktivitäten, da die E-Commerce- und Speditionsunternehmen von Amazon (NASDAQ:AMZN) über UPS (NYSE:UPS) bis hin zu FedEx (NYSE:FDX) (NYSE:{262|FDX}}) rund um die Uhr beschäftigt sind, um alle Aufträge zu erfüllen."
"Die Produktion von Öl hält sich derweil mit 13 Millionen Barrel in der Nähe des Allzeithochs, was zeigt, dass die Auswirkungen auf die Schieferölproduktion nach den Schätzungen der EIA noch nicht wirklich eingesetzt haben."
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