LEVERKUSEN/ST. LOUIS (dpa-AFX) - Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) will die größte Übernahme in der Firmengeschichte ohne den Verkauf von Unternehmensteilen stemmen. Portfolio-Maßnahmen seien für die Finanzierung der 62 Milliarden US-Dollar schweren Übernahmeofferte für den US-amerikanischen Agrochemie-Spezialisten Monsanto (NYSE:MON) nicht geplant und notwendig, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Montag bei einer Telefonkonferenz. Die Verschuldung dürfte vorübergehend ansteigen. Zudem sei eine Kapitalerhöhung geplant.
Mit dem am Morgen offiziell vorgestellten Übernahmeangebot würde Bayer zum weltweit größten Agrochemie-Hersteller aufsteigen. Der Konzernumsatz würde so auf rund 60 Milliarden Euro (bisher: 46,3 Mrd) schnellen und die Zahl der Mitarbeiter auf fast 140 000 (bisher: knapp 117 000 ) klettern. Am Donnerstag hatten die beiden Konzerne nach vorangegangenen Spekulationen Gespräche bestätigt. Zum aktuellen Angebot hat sich Monsanto bisher aber nicht geäußert. Bayer zeigte sich von der industriellen Logik der Übernahme überzeugt. Die Offerte sei "sehr attraktiv", warb Baumann. Man erwarte gespannt auf die Antwort der Monsanto-Führung. Der US-Konzern hatte in der vergangenen Woche von einer unaufgeforderten Offerte gesprochen. Der Hauptsitz des Agrochemiegeschäfts soll in Monheim bleiben und das Saatgutgeschäft in St. Louis angesiedelt werden.