Investing.com – Die weltweite Nachfrage nach Öl zeigt einen rückläufigen Trend, und die jüngste Prognose von Morgan Stanley (NYSE:MS) spiegelt diese Entwicklung wider.
- In eigener Sache: Möchten Sie wissen, wie die erfolgreichsten Investoren ihre Portfolios gestalten? InvestingPro gibt Ihnen Zugang zu den Strategien und Portfolios von Top-Investoren. Zusätzlich erhalten Sie monatlich über 100 Aktienempfehlungen, die auf KI-gestützten Analysen basieren. Neugierig? Klicken Sie hier für mehr Informationen.
Zunächst spielt das wirtschaftliche Umfeld eine entscheidende Rolle. Das Wirtschaftswachstum in wichtigen Märkten, insbesondere in China, hat sich verlangsamt. China, einer der größten Ölverbraucher weltweit, verzeichnet ein langsameres Wirtschaftswachstum als erwartet. Dies hat direkte Auswirkungen auf seinen Ölverbrauch, insbesondere durch den beschleunigten Einsatz von LNG-Trucks, die die Dieselnachfrage deutlich reduzieren.
Morgan Stanley schätzt, dass dieser Trend allein das chinesische Nachfragewachstum im nächsten Jahr um 100-150 tausend Barrel pro Tag verringern wird.
Darüber hinaus hat die rasche Verbreitung von Elektrofahrzeugen in China die Benzinnachfrage weiter erodiert. NEVs machen fast 50 % aller Neuwagenverkäufe in China aus und tragen somit signifikant zur Reduktion des Ölverbrauchs bei.
Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die makroökonomischen Bedingungen. Hohe Inflation, steigende Zinssätze und geopolitische Spannungen beeinträchtigen das Wirtschaftswachstum, insbesondere in entwickelten Märkten. Diese Faktoren führen zu einer gedämpften Öl-Nachfrage und verändern die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Die zunehmende Akzeptanz alternativer Energiequellen und technologische Fortschritte bei Elektrofahrzeugen sowie die Nutzung von LNG für schwere Nutzfahrzeuge und industrielle Anwendungen verringern ebenfalls den Ölbedarf. Diese Entwicklungen beeinflussen die Nachfrage negativ und tragen zur Abkühlung des Marktes bei.
Das Finanzinstitut hat seine Schätzung für das globale Nachfragewachstum im Jahr 2024 von 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf 1,1 Millionen Barrel pro Tag gesenkt.
In Anbetracht dieser Faktoren hat Morgan Stanley zudem die Preisprognosen für Brent-Rohöl gesenkt. Die Analysten erwarten nun, dass Brent im vierten Quartal 2024 durchschnittlich bei etwa 80 Dollar pro Barrel gehandelt wird, während bis Mitte 2025 ein Rückgang auf 75 Dollar zu erwarten ist.