Investing.com - Die Rohölpreise sind am Donnerstag im frühen Handel gestiegen und zeigten sich unbeeindruckt von Sorgen über den Anstieg der US-Ölvorräte und einem neuen wöchentlichen Produktionsrekord.
Um 09:05 MEZ waren WTI-Futures im New Yorker Handel um 19 US-Cent oder rund 0,3% teurer und wurden zu 68,12 USD das Fass gehandelt.
Am Mittwoch waren sie um 68 US-Cent gestiegen, nachdem es anfänglich Verluste gegeben hatte. Diese waren von Daten ausgelöst wurden, die für die Woche einen stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der US-Ölvorräte gezeigt hatten.
Die Ölvorräte in den USA stiegen in der Woche zum 27. April um 6,2 Mio Fass auf 436,0 Mio Fass und haben damit ihren höchsten Stand in 2018 erreicht.
Die heimische US-Ölförderung erreichte ebenfalls mit 10,62 Mio Fass am Tag einen neuen Rekordstand, womit die Produktion seit Mitte 2016 um mehr als ein Viertel gestiegen ist.
Nur Russland fördert derzeit mit rund 11 Mio Fass am Tag noch mehr.
Analysten und Händler haben jüngst gewarnt, dass die boomende US-Schieferölproduktion möglicherweise die Anstrengungen der Opec zur Beendigung des Überangebots zunichte machen könnte.
Auch Brent-Futures, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Öl, legten um 16 US-Cent oder etwa 0,2% auf 73,52 USD das Fass zu.
Der globale Benchmark war in der letzten Sitzung um 10 US-Cent gesunken, inmitten von Unsicherheit ob die USA sich aus dem Nuklearabkommen mit dem Iran zurückziehen werden.
Der amerikanische Präsident Donald Trump hat bis zum 12. Mai Zeit um zu entscheiden, ob sich die Vereinigten Staaten aus dem internationalen Abkommen von 2015 zur Eindämmung des iranischen Nuklearprogramms zurückziehen und die Sanktionen gegen einen der größten Ölerzeuger der Welt wiederherstellen werden.
Sollten die Sanktionen erneut aufgelegt werden, dann könnte dies zu einer gespannteren Lage am globalen Ölmarkt Ölvorräten beitragen, da es wahrscheinlich zu einem Rückgang der iranischen Ölexporte kommen wird.
Das Land ist ein großer Ölexporteur im Nahen Osten und ein Mitglied der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec).
Im weiteren Energiehandel an der Nymex legten Benzinfutures um rund 0,4% auf 2,079 USD die Gallone zu, während Heizöl sich um 0,2% auf 2,124 USD die Gallone verteuerte.
US-Erdgasfutures wurden zu etwas über 2,764 USD pro MBTU (million British thermal units) gehandelt, als die Händler noch auf wöchentliche Vorratsdaten warten, die heute noch hereinkommen werden und für die mit einer Zunahme um 47 Mrd Kubikfuß gerechnet wird.