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Ölpreis gibt Großteil der Gewinne ab - Deutschland will an russischem Öl festhalten

Veröffentlicht am 07.03.2022, 14:52
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith

Investing.com -- Der Rohölpreis hat einen Großteil seiner Intraday-Gewinne wieder abgegeben und ist auf ein neues Tagestief gefallen. Auch die europäischen Erdgas-Preise haben nachgegeben, nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz gesagt hat, dass die größte europäische Volkswirtschaft keine andere Wahl habe, als weiterhin russisches Öl und Gas zu kaufen.

"Die Versorgung Europas mit Energie für die Wärmeerzeugung, für die Mobilität, die Stromversorgung und für die Industrie kann im Moment nicht anders gesichert werden", sagte Scholz in einer Pressemitteilung, in der er bestätigte, dass Deutschland weiterhin mit russischen Energieunternehmen Geschäfte machen werde.

Die Preise für Rohöl erreichten zu Wochenbeginn ihren höchsten Stand seit 2008, während sich die europäischen Benchmark-Terminkontrakte für Erdgas fast verdoppelt hatten, nachdem US-Außenminister Anthony Blinken am Sonntag gesagt hatte, dass die USA mit ihren europäischen Verbündeten über umfassendere Sanktionen sprechen, die es westlichen Unternehmen unmöglich machen würden, russisches Öl und Gas zu kaufen. Da Russland der größte Energieexporteur der Welt ist, lösten diese Kommentare einen regelrechten Ansturm auf alternative Lieferquellen aus, der die Preise für US-Rohöl und Brent auf über 130 Dollar pro Barrel und die Preise für Gas am TTF-Hub auf bis zu 345 Euro pro Megawattstunde ansteigen ließ.

Nach den Kommentaren von Scholz handelte Rohöl bei etwa 117,60 Dollar pro Barrel, ein relativ bescheidener Anstieg von 1,7 % gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Der TTF-Kontrakt für April ging auf 261 Euro/MWh zurück. Damit lag er immer noch um 36 % höher als am Vortag.

Scholz sagte, dass Deutschland und der Rest der Europäischen Union "seit Monaten intensiv daran arbeiten, eine Alternative zu russischer Energie zu finden, aber das kann man nicht von heute auf morgen erreichen".

Die Zahlung für Energielieferungen wurde im ursprünglichen Sanktionspaket der USA und Europas ausdrücklich ausgeklammert, um Schäden für die europäische Wirtschaft zu vermeiden. Der Kontinent bezieht etwa 10 % seines Öls und ein Viertel seines Erdgases von Unternehmen, die letztlich von der Regierung Wladimir Putins kontrolliert werden.

Mit den fortgesetzten russischen Angriffen auf ukrainische Städte, die immer mehr Todesopfer unter der Zivilbevölkerung des Landes fordern, hat in weiten Teilen Europas jedoch ein Umdenken hinsichtlich russischer Öl- und Gaslieferungen stattgefunden. Mehr und mehr Staats- und Regierungschefs zeigen sich bereit, wirtschaftliche Belastungen als Preis für das Eindämmen der russischen Aggression hinzunehmen.

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