Investing.com – Am Ölmarkt war der Handel am Dienstag volatil, als es den Anschein hat, dass die fast eine Woche andauernde Rallye, die den Preis um rund 5% steigen ließ, vorüber ist, während der Markt auf die US-Vorratsdaten wartet.
Der Maikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate lag 15:22 MEZ um 1 US-Cent oder 0,02% höher auf 53,09 USD das Fass, nachdem er zuvor auf bis zu 53,23 USD gestiegen war. Seit seinem letzten Tagesverlust am 3. April, als der Preis bei Handelsschluss auf 50,24 USD lag, hat das schwarze Gold an der Nymex 5,4% an Wert gewonnen.
Ansonsten gab Brent zur Lieferung im Juni an der ICE Futures Exchange in London 5 US-Cent ab und wurde zu 55,93 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor auf ein Tageshoch von 56,16 USD gestiegen war. Seit Anfang April hat sich die globale Benchmarksorte um fast 6% verteuert.
Optimisten unter den Investoren wetten darauf, dass die Produktionssenkungen der führenden Ölexporteure nicht nur wirksam, sondern auch über ihr derzeitiges Ende im Juni hinaus verlängert werden.
Der russische Energieminister Alexander Novak sagte, die Ölförderung seine Landes würde bis Mitte April um 250.000 Fass am Tag sinken und dass Moskau Gespräche mit russischen Ölunternehmen beginnen werde, um die Möglichkeit einer Verlängerung der Fördergrenzen im Einklang mit der Opec zu diskutieren, berichtete die Nachrichtenagentur TASS.
Saudi-Arabien hat seine Förderung im März auf 9,9 Millionen Fass am Tage gesenkt, von 10 Millionen im Monat davor, berichtete Bloomberg, das hinzufügte, dass die direkt erhobenen Zahlen für Nigeria eine Senkung von 1,43 Millionen Fass auf 1,27 Millionen Fass und für Venezuela einen Rückgang von 2,248 Millionen auf 2,235 Millionen Fass am Tag nahelegen. In Katar hingegen sei die Ölförderung zuvor 545.000 Fass auf 621.000 Fass im März gestiegen.
Unterdessen ist dem Bericht nach die libysche Ölförderung auf 490.000 Fass gefallen, da die Produktions in dem größten Ölfeld des Landes zum Stillstand kam.
Die Opec-Staaten hatten sich im November des vergangenen Jahres geeinigt, ihre Ölförderung in der ersten Jahreshälfte 2017 um 1,2 Millionen Fass am Tag zu kappen. Russland und 10 weitere Ölexporteure außerhalb des Kartells sollten für eine zusätzliche Senkung um 600.000 Fass am Tag aufkommen.
Sie kamen überein, dass die Gesamtreduktion 1,8 Millionen Fass am Tag betragen soll, was die Förderung auf 32,5 Millionen Fass sinken lässt.
Ein gemeinsames Komitee von Ministern aus Opec-Staaten und von Ölexporteuren außerhalb des Kartells wird Ende April tagen, um seine Empfehlung über die Zukunft des Pakts zu präsentieren. Eine endgültige Entscheidung über eine Verlängerung des Deals über Juni hinaus wird dann von dem Ölkartell am 25. Mai getroffen werden.
Unterdessen haben die Investoren weiter die Explorationstätigkeit in den USA im Auge, die stetig zugenommen hat, während andere Ölförderländer ihre Produktions einschränkten, in der Hoffnung, die globale Ölschwemme abzubauen und den Preis anzuheben.
Am Freitagabend hatten Zahlen vom Öldienstleister Baker Hughes gezeigt, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Ölbohrplattformen in den USA um 10 auf 672 gestiegen ist. Es handelt sich um die zwölfte wöchentliche Zunahme in Folge auf den höchsten Wert seit August 2015.
Der Markt wartet auf den wöchentlichen Report vom American Petroleum Institute, der heute um 22:30 MEZ erscheinen wird.
Amtliche Zahlen kommen dann am Mittwoch, wobei mit einer Zunahme der Ölbestände um 0,316 Millionen Fass gerechnet wird.