SINGAPUR/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch von ihrem plötzlichen Preisrutsch am Dienstagnachmittag erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Morgen 78,11 US-Dollar. Das waren 35 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 40 Cent auf 74,54 Dollar.
Am Dienstag hatten die Ölpreise zunächst zugelegt, waren aber im Nachmittagshandel stark unter Druck geraten. Vor dem Preisrutsch war amerikanisches Rohöl erstmals seit Ende 2014 über die Marke von 75 Dollar gestiegen. Dann folgte jedoch ein rascher Einbruch um bis zu zweieinhalb Dollar. Später stabilisierten sich die Preise wieder. Die Lage am Ölmarkt ist nach wie vor geprägt durch Engpässe auf der Angebotsseite. Dazu tragen Förderausfälle in zahlreichen Ländern bei, darunter Libyen und Venezuela. Hinzu kommen Sanktionen der USA gegen den Iran, die den Ölverkauf des Landes deutlich belasten dürften. Das Ölkartell Opec und mit ihm verbündete Staaten haben zwar angekündigt, die Ausfälle auszugleichen. Fachleute bezweifeln aber, dass die avisierte Fördererhöhung von etwa einer Million Barrel pro Tag ausreichen wird.