NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag leicht gestiegen. Sie haben damit einen Teil der Verluste der vergangenen Woche wettgemacht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember stieg am Vormittag um 39 Cent auf 73,45 Dollar. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im November legte um 48 Cent auf 69,70 Dollar zu.
In der vergangenen Woche war die Ölpreise noch deutlich gefallen, nachdem deutlich wurde, dass Israel wohl keine Ölanlagen im wichtigen Förderland Iran angreifen dürfte. Brent-Öl aus der Nordsee hatte etwa sechs Prozent an Wert verloren.
Zu Beginn der neuen Handelswoche wurden die Ölpreise durch weitere Maßnahmen Chinas zur Ankurbelung der lahmenden Konjunktur ein wenig gestützt. Chinas Notenbank stemmte erneut mit einer Zinssenkung gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute. Der einjährige Kreditzins und die entsprechende fünfjährige sogenannte Loan Prime Rate (LPR) wurden gesenkt. Der mittelfristige Zins mit der Laufzeit von fünf Jahren gilt als ein Schlüsselzins für Immobilienkredite in dem Land, das wegen der Ölimporte eine wichtige Rolle beim Handel mit dem Rohstoff spielt.
Die Internationale Energieagentur rechnet allerdings mit weiter sinkenden Preisen am Ölmarkt. "Sollte es im Nahen Osten nicht zu einer größeren Eskalation der Lage kommen, erwarte ich, dass die Ölpreise weiter unter Druck geraten", sagte Fatih Birol, Chef der IEA, am Montag in einem Interview mit Bloomberg TV. Als Gründe nannte er unter anderem das schnelle Wachstum der Fördermenge in Amerika.