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Rätsel gelöst: Warum der Goldpreis so stabil ist - 3 Gründe!

Veröffentlicht am 04.11.2019, 13:23
Aktualisiert 04.11.2019, 13:35
© Reuters.
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Investing.com - Obwohl die Wall Street wieder den Vorwärtsgang eingelegt hat, zeigt sich der Goldpreis überraschend stabil. Doch warum ist das so? Schließlich stehen steigende Aktienmärkte, die einen hohen Risikoappetit der Marktteilnehmer ausdrücken, einem stabilen Preis von Gold entgegen.

Grund eins: - Die Federal Reserve muss die Zinsen noch länger tief halten

Die Federal Reserve ist in einem Teufelskreis zwischen einer (angeblich) boomenden Wirtschaft und einer heraufziehenden Finanzkrise gefangen.

Dies ist auch der Grund, warum ihre Entscheidung, die Zinsen Ende Oktober zum dritten Mal seit Juli zu senken, so ungewöhnlich erscheinen mag. Niedrige Zinsen und das, obwohl es mit der US-Wirtschaft dem Fed-Chef Jay Powell zufolge doch noch rund laufen soll, sind praktisch undenkbar. Und laut Volkswirtschaftslehre sind Zinssenkungen während eines Booms ein sicheres Rezept für eine Katastrophe.

Aber das größte Problem ist, wenn die Fed die Zinsen nicht weiter senkt, droht die Finanzblase zu platzen. Grund dafür ist der überschuldete Unternehmenssektor. Sofern die Kreditkosten jemals wieder steigen sollten, droht eine Kaskade von Unternehmenskonkursen, die die US-Wirtschaft in eine finanzielle Katastrophe stürzen würde.

Die Schulden von Unternehmen sind seit der großen Finanzkrise regelrecht durch die Decke gegangen. Alle US-amerikanischen Unternehmen sitzen derzeit auf einem rekordhohen Schuldenberg von 15,5 Billionen Dollar. Das entspricht gut zwei Drittel des US-Bruttoinlandsprodukts.

Dass Firmen Schulden machen ist per se nicht zwingend eine negative Sache, aber das Geld wurde nicht in erster Linie zur Finanzierung von Expansion und Wachstum verwendet, sondern vor allem, um die Aktienkurse durch Dividenden, Aktienrückkäufe und Akquisitionen in die Höhe zu treiben.

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Aber selbst die schönste Party geht irgendwann zu Ende. Spätestens dann, wenn die Zinsen steigen und Unternehmen, insbesondere diejenigen, die mehr Risiken eingegangen sind, plötzlich ihre Schulden nicht mehr refinanzieren oder zurückzahlen können, hört die Musik auf zu spielen, was eine Wiederholung à la 2008 den Weg ebnet.

Der IWF schätzt, dass die Hälfte der Unternehmensschulden - mit Ausnahme von Kleinunternehmen - ein hohes Risiko oder ein Junk-Rating aufweist und damit eine viel höhere Ausfallwahrscheinlichkeit hat als Anleihen mit Investment Grade.

Deshalb hat die Federal Reserve wahrscheinlich keine Chance mehr, den Zinssatz zu erhöhen. Vielmehr muss sie auf lange Sicht den Leitzins weiter senken. Falls sie das nicht tut, droht ein Moment des größten Schmerzes.

Auf seiner Pressekonferenz letzte Woche bestätigte Fed-Chef Jerome Powell indirekt, dass Zinserhöhungen für die nähere Zukunft ausgeschlossen sind. "Wir denken aktuell nicht darüber nach, die Zinsen zu erhöhen", erklärte er. Nach Aussage des Notenbankchefs bräuchte es schon einen starken Inflationsanstieg, damit man die Zinsen wieder erhöht.

Damit dürfte die Stoßrichtung der Zinsen in den Vereinigten Staaten klar vorgezeichnet sein: nach unten. Tiefe Zinsen erhöhen in der Regel die Attraktivität des Goldpreises.

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Grund zwei: Realzins wieder auf Sinkflug

Während die Kernrate der Verbraucherpreise sich im September bei 2,4 Prozent gehalten hat, konsolidiert die Zehnjahresrendite aus den USA in der Nähe der Tiefs aus dem Jahr 2016. Das belastet den Realzins, der sich mit 0,15 Prozent nur knapp oberhalb seiner Nulllinie halten kann. Ende August, als die TIPS -0,15 Prozent erreicht hatten, stieg der Goldpreis mit 1.557 Dollar je Feinunze auf sein Mehrjahreshoch.

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Fallende Realzinsen bilden den perfekten Boden für den Goldpreis. Schließlich besteht seit jeher eine starke Korrelation zwischen Goldpreis und dem Realzins. Das war in den 1970er Jahren der Fall, aber auch zwischen 2008 und 2012, als die Realzinsen kontinuierlich fielen und sogar mehr als ein Jahr im negativen Bereich lagen.

Und auch diesmal dürfte das Realzinsniveau noch für längere Zeit niedrig bleiben. Der Grund dafür ist das globale Schuldenproblem. Selbst ein marginaler Zinsanstieg hätte nicht zu kontrollierende Auswirkungen auf die Wirtschaft, was zu einer hohen Risikoaversion an den Finanzmärkten führen würde. Und wenn die Aktienmärkte kollabieren, wird Gold noch stärker strahlen, als das jetzt schon der Fall ist.

Grund drei: Der Dollar steht vor einer größeren Korrektur

Der Dollar ist nach der jüngsten Fed-Entscheidung unter Druck geraten. Aber warum? Die US-Notenbank hat nicht nur den Leitzins zum dritten Mal hintereinander gesenkt, sondern auch bekräftigt, sie werde die Zinsen erst bei einem starken Inflationsanstieg wieder erhöhen. Insofern besteht ein höheres Risiko, dass der nächste Zinsschritt nach unten und nicht nach oben ist.

Da es aktuell nicht absehbar ist, wann die Zinsen in den USA wieder steigen und sich die Spreads zwischen anderen Ländern einengen, geht einer der wichtigsten Treiber für die Dollar-Hausse verloren.

Zudem hat der aktuelle US-Präsident keinerlei Interesse an einem stärkeren Dollar. Schließlich will er seine Wiederwahlchancen im nächsten Jahr aufrechterhalten. Eine Rezession kann er sich nicht erlauben und mit einer Dollar-Abwertung als wirtschaftspolitische Maßnahme würde er die eigene Wirtschaft, die sich laut den jüngsten Modellen der Atalanta Fed und New Yorker Fed weiter verlangsamen dürfte, beleben.

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Da der Dollar und die Rohstoffpreise in der Regel in entgegensetzte Richtung tendieren, führt ein schwächerer Greenback zu tendenziell steigenden Goldpreisen und umgekehrt.

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Fazit:

Auch wenn Gold aufgrund des jüngsten Preisanstiegs teuer erscheinen mag, gilt das gelbe Metall als perfekte Depotabsicherung in unsicheren Zeiten. Die o.g. drei Gründe werden sich nicht einfach so in Luft auflösen, so dass Dips in der aktuellen Gemengelage Kaufgelegenheiten darstellen dürften, solange sich der Goldpreis oberhalb von 1.370 Dollar halten kann.

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