Investing.com - Gute US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitag den US-Börsen frische Aufwärtsimpulse geliefert.
Der Dow Jones Industrial schloss 301 Punkte oder 1,1 Prozent höher. Für den S&P 500 ging es am Freitag um 1 Prozent nach oben. Mit 3.066,91 Punkten verabschiedete sich der markt breitere Index auf einem neuen Rekordhoch aus dem Handel. Der Technologie-Index NASDAQ Composite markierte ebenfalls ein Rekordhoch. Er gewann 1,1 Prozent auf 8.386 Punkten.
Positive Impulse lieferte der US-Arbeitsmarktbericht. Die US-Wirtschaft schuf im Oktober 128.000 neue Jobs und damit mehr als erwartet. Die Vormonatszahlen wurden deutlich heraufgesetzt. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,6 Prozent.
Der Bericht bestätigt die Einschätzung vieler Ökonomen und der Federal Reserve, dass die Wirtschaft trotz des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie der Verlangsamung der Weltwirtschaft stetig wächst.
Die Fed legte die Messlatte für tiefere Zinsen auf ihrer letzten Sitzung sehr hoch, machte aber klar, dass eine deutlich höhere Inflation erforderlich ist, bevor sie die Zinsen wieder anhebt.
"Der Jobbericht vom Oktober war sehr stark", sagte Gus Faucher, Chefökonom bei PNC, wie CNBC schreibt. "Das Jobwachstum verlangsamte sich ein wenig wegen des GM-Streiks, aber da dieser nun vorbei ist, sollte es sich im November wieder erholen."
Der vom Institute for Supply Management erhobene Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe erholte sich im Oktober auf 48,3, nach 47,8 im September. Damit blieb der viel beachtete Index zwar unterhalb der Wachstumsschwelle von 50, aber er zeigt eine gewisse Stabilisierung. Volkswirte hatten mit einem Wert von 48,9 gerechnet.
"Zusammen mit anderen Einkaufsmanagerindizes weist der ISM-Index auf eine Stabilisierung der Industrieaktivität hin, aber noch ist kein Wachstum in Sicht", erklärte Sarah House, Senior Economist bei Wells Fargo, in einer Notiz. "Wir gehen davon aus, dass sich die übergeordnete Schwäche in den kommenden Monaten fortsetzen wird und somit ein gewisses Risiko besteht, dass diese auf die Aktivitäten des Dienstleistungssektors übergreift."
Der Dienstleistungssektor befindet sich zwar noch nicht in der Kontraktion wie sein Pendant aus der Industrie. Anleger werden den ISM-Bericht für den Service-Sektor, der am Montag auf der Agenda steht, aber akribisch auf Schwächesignale prüfen. Auch das von der Uni-Michigan anstehende Verbrauchervertrauen zum Wochenschluss wird dahingehend untersucht werden.
Zusätzliche Unterstützung lieferten der Wall Street positive Signale in Sachen Handelsstreit zwischen den USA und China. Peking sagte am Freitag, dass man bei den Handelsgesprächen in dieser Woche einen grundsätzlichen Konsens mit Washington erreicht habe. Das Büro des US-Handelsbeauftragten erklärte, dass Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin "Fortschritte in einer Vielzahl von Bereichen gemacht haben und dabei sind, offene Fragen zu klären".
Öl-Gigant Exxon Mobil übertrifft Erwartungen
Unternehmensseitig standen Geschäftsberichte von Unternehmen im Blick. Die Aktien von Exxon Mobil (NYSE:XOM) legten um 3 Prozent zu, nachdem der Öl-Gigant die Erwartungen an die Quartalszahlen übertroffen hatte. Allerdings halbierte sich der Gewinn von Exxon Mobil im Vergleich zum Vorjahr fast um die Hälfte. Niedrige Ölpreise und gesunkene Margen im Raffinerie- und Chemiegeschäft belasteten das Ergebnis.
Gut 70 Prozent der S&P 500-Unternehmen haben bisher Quartalszahlen vorgelegt, wie aus FactSet-Daten hervorgeht. Von diesen Firmen haben 75 Prozent ein besseres Ergebnis als erwartet erzielt.
Google macht Angebot für Hersteller für Fitness-Armbänder
Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) hat dem Hersteller für Fitness-Armbänder Fitbit (NYSE:FIT) ein Übernahmeangebot in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar gemacht. Das Angebot entspricht einem Preis von 7,35 US-Dollar pro Aktie. Das entspricht einem Aufschlag von 70 Prozent auf den Aktienkurs von Anfang der Woche, als erste Gerüchte über eine mögliche Übernahme über den Ticker gelaufen waren. Die Fitbit-Aktie schloss am Freitag mit einem Plus von mehr als 15 Prozent.
AbbVie hebt Gewinnprognose an
Die Papiere von AbbVie (NYSE:ABBV) schlossen 2,76 Prozent höher, nachdem der US-Pharmakonzern seine Gewinnprognose am unteren Ende der Spanne angehoben hatte.
Alibaba (NYSE:BABA) steigert Umsatz um 40 Prozent
Für die ADRs von Alibaba ging es um 0,07 Prozent nach unten und das, obwohl der chinesische Online-Gigant seine Umsätze im abgelaufenen Quartal um 40 Prozent auf 119 Milliarden chinesische Yuan im Jahresvergleich gesteigert hatte. Das operative Ergebnis legte um etwas mehr als 50 Prozent zu. Besonders gut liefen die Bereiche E-Commerce und Cloud-Computing.
Pinterest mit enttäuschendem Quartal
Aus den Depots flogen die Aktien von Pinterest (NYSE:PINS). Sie gingen mit einem Minus von 17,06 Prozent aus dem Handel. Die Online-Pinnwand Pinterest hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Zwar wurde ein Gewinn von 1 US-Cents erwirtschaftet. Sowohl der Umsatz als auch die Zahl der monatlich aktiven Nutzer hinkte den Erwartungen jedoch zurück.
Eine Vielzahl von US-Aktien markierten am Freitag neue Rekordhochs, darunter Apple (NASDAQ:AAPL), Amgen (NASDAQ:AMGN), American States Water (NYSE:AWR), JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und United Technologies (NYSE:UTX).
von Robert Zach