Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag in der zweiten Handelssitzung in Folge in die Höhe geschnellt und haben den größten Zugewinn in zwei Tagen seit 2009 erzielt, da die Händler in den Markt zurückgekehrt sind um ihre Leerverkäufe zu den niedrigen Preisen abzusichern, ein Manöver, dass auch als short-covering bekannt ist.
An der ICE Futures Exchange in London stieg der Preis von Brent zur Lieferung im Oktober auf ein Sitzungshoch von 50,98 USD das Fass, sein stärkstes Niveau seit dem 11. August, bevor er zu Handelsende auf 50,05 USD lag, was einen Gewinn von 2,49 USD oder 5,24% für den Tag ausmacht.
Am Donnerstag war der Preis von Brent um 4,42 USD oder 10,25% in die Höhe geschossen und hatte den Tag zu 47,56 USD beendet. Damit hatte er sein Sechsjahrestief von 42,23 USD auf das er zuvor in der Woche gefallen war hinter sich gelassen.
Brent in London ist in dieser Woche um 4,70 USD oder 10,1% nach oben geschossen. Es handelt sich um die erste Woche in neun an der es einen Preisanstieg verzeichnet hat.
Ansonsten erreichte an der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im Juni ein Tageshoch von 45,90 USD das Fass, sein höchster Stand seit dem 11. August, bevor es zu 45,22 USD mit einem Zugewinn von 2,66 USD oder 6,25% den Handel verlassen hat.
Am Donnerstag waren die Ölfutures an der Nymex um 3,96 USD oder 10,26% nach oben geschossen und zu 42,56 USD aus dem Handel gegangen. Die Ölfutures in New York waren zuvor in der Woche mit 37,75 USD auf ein Niveau gefallen, wie es seit Februar 2009 nicht mehr gesehen worden ist.
In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 4,92 oder 11,79% nach oben geschnellt und haben eine zehn Wochen andauernde Verluststrähne beendet. Es handelt sich um den größten prozentualen Wochengewinn seit März 2009.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsschluss am Freitag auf 4,83 USD das Fass.
Die Preise haben sich von den schweren Verlusten vom Beginn der Woche erholt, da die chinesischen Aktienmärkte den brutalen Ausverkauf hinter sich gelassen und Ängste über einen andauernden Marktkollaps beschwichtigt haben.
Der Shanghai Composite ist am Freitag um 4,9% angestiegen, wobei der Anstieg vor allem in der letzten halben Stunde stattfand. Die Rally am Freitag folgte auf einen Zuwachs von 5,4% am Donnerstag.
Chinas Zentralbank hat zu Beginn der Woche die Liquidität erhöht, die Zinsen gesenkt und die Reserveanforderungen für die Großbanken vermindert, um das Wirtschaftswachstum zu beleben und die Talfahrt an den Aktienmärkten zu beenden.
Das Chaos an den Märkten war ausgebrochen seit China am 11. August überraschend den Yuan abwertete, was Ängste geschürt hat, dass die Konjunktur sich stärker als zunächst erwartet verlangsamt hat.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Die Rohölpreise standen in den zurückliegenden Monaten unter schweren Verkaufsdruck, da anhaltende Sorgen über eine Überversorgung die Preise drücken.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Sorgen über die hohe heimische Ölproduktion in den USA werden vermutlich weiter bestehen, nachdem das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) am Freitagabend gemeldet hatte, dass die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um eine auf 675 gestiegen ist. Es handelt sich um die sechste Woche mit einem Zuwachs.
Die Anzahl der Bohrplattformen war in 29 Woche in Folge gefallen bevor sie in den zurückliegenden Wochen wieder leicht zugenommen hat.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf den am Freitag erscheinenden US-Arbeitsmarktbericht für August konzentrieren, der Klarheit über die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung in nächster Zukunft bringen könnte.
Die Märkte werden ebenfalls die Umfragen aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor, die Auftragseingänge in der Industrie und die Außenhandelszahlen der größten Volkswirtschaft der Welt verfolgen, um neue Anzeichen auf den Zeitpunkt einer Zinserhöhung zu erlangen.
Bemerkungen des Vizevorsitzenden der Federal Reserve Stanley Fischer am Freitag legen nahe, dass eine Zinserhöhung auf er nächsten Fed-Sitzung von 16 zum 17. September noch nicht vom Tisch ist.
Fischer sagte, dass die Argumente für eine Zinsanhebung "ziemlich stark" seien, obwohl es noch zu früh sei, um sagen zu können, was die Zentralbank tun werde.
Der Zeitplan für eine Zinserhöhung der Fed wurde in auf den Märkten in den letzten Monaten immer wieder diskutiert.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 31. August
Die USA veröffentlichen Zahlen zur Industrieproduktion im Raum von Chicago.
Dienstag, den 1. September
In China erscheinen amtliche Zahlen zur Lage im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor von dem chinesischen Verband für Logistik und Beschaffung, sowie der Caixin-Index für den Servicesektor und korrigierte Zahlen zum Caixin-Index zum produzierenden Gewerbe.
In den USA berichtet das Institute of Supply Management zum Wachstum im produzierenden Gewerbe, während das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten herausgibt.
Mittwoch, den 2. September
In den USA werden der monatliche Beschäftigungsbericht, sowie Zahlen zu den Auftragseingängen und den Rohölvorräten herausgegeben
Donnerstag, den 3. September
Die Europäische Zentralbank gibt ihre Entscheidungen zur Geldpolitik bekannt. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
Außerdem werden in den USA Zahlen zur Handelsbilanz als auch zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld veröffentlichen, während das ISM zum Wachstum im Dienstleistungssektor berichten wird.
Freitag, den 4. September
Die USA lassen die Woche mit dem wichtigen Regierungsbericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft und Zahlen zur Lohnentwicklung ausklingen.