von Robert Zach
Investing.com - Laut Bloomberg verzögert sich die Entladung der Öltanker (VLCC), die mit saudischem Rohöl beladen sind, und auf US-Häfen zusteuern. Grund dafür sei der Mangel an kleinen Schiffen, die die auflaufenden Tanker entladen sollen.
Die Verzögerungen bei der Entladung könnten sich sogar noch verschlimmern, bevor sie besser werden, sagten Branchenexperten der US-Nachrichtenagentur.
Aufgrund der Corona-Pandemie, die für einen dramatischen Einbruch der weltweiten Ölnachfrage gesorgt hat, und des Preiskrieges zwischen Russland und Saudi-Arabien, flutete das Königreich den Markt mit billigem Öl. Im April förderte das Land täglich 11 Millionen Barrel - so viel wie noch nie zuvor. Anfang April hatten sich die Mitglieder des Ölkartells Opec sowie weitere Partner (Opec+) auf eine Produktionskürzung um täglich 9,7 Millionen Barrel im Mai und Juni geeinigt, um das Überangebot an Öl zu begrenzen und den Ölmarkt zu stabilisieren.
Vor etwa einem Monat steuerten 18 Supertanker den Golf von Mexiko an, sagte Peter Sand, Schifffahrtsanalyst der Industriegruppe BIMCO. Normalerweise würden wir zu dieser Zeit nur etwa sieben sehen, so Sand.
Es "überrascht mich nicht, dass die Entladung der VLCCs (Very Large Crude Carrier) an der US-Golfküste mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ich erwarte, dass das Öl erst mit einiger Verzögerung in die USA gelangen wird", erklärte Sand.
Bei einem Prozess, der als "Reverse Lightering" bekannt ist, dauert es normalerweise vier bis sechs Tage, um einen Very Large Crude Carrier, der ein Fassungsvermögen von zwei Millionen Barrel besitzt, vollständig zu entladen, sagte Stephen Wolfe, Leiter des Rohölbereichs beim Berater Energy Aspects Ltd.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Juli-Lieferung (CBN20) legte um 0,37 Prozent auf 30,09 Dollar zu. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Juni (CLM20) geht es um 0,35 Prozent nach oben auf 25,86 Dollar.
Um 16.30 Uhr werden die wöchentlichen Rohöllagerdaten in den USA bekannt gegeben. Ölmarktbeobachter erwarten einen Anstieg von 4,1 Millionen Barrel, nach 4,5 Millionen Barrel in der Woche zuvor. Gestern hatte das American Petroleum Institute (API) jedoch ein Anstieg der Ölreserven von 7,6 Millionen Barrel geschätzt.
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