KABUL (dpa-AFX) - Die in Afghanistan herrschenden militant-islamistischen Taliban haben nach eigenen Angaben Verträge über die Ausbeutung großer Rohstoffvorkommen geschlossen. In der Hauptstadt Kabul seien am Donnerstag Abkommen für den Betrieb von sieben Bergwerken unterzeichnet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar. Vereinbart wurden demnach Investitionen von 6,5 Milliarden US-Dollar (6 Mrd Euro).
Welche Firmen den Zuschlag erhielten und aus welchen Ländern die Investitionen genau stammen, war nicht klar. Laut einer Mitteilung des Taliban-Wirtschaftsministeriums handelt es sich um den Abbau von Gold, Kupfer, Blei und Eisenerz. Die Investitionen stammen demnach aus Asien und Europa. Genauere Details nannte das Ministerium zunächst nicht.
Afghanistan hat große Rohstoffvorkommen, die in den vergangenen vier Jahrzehnten wegen der Konflikte kaum erschlossen werden konnten. Der Gesamtwert könnte sich laut Schätzungen auf eine Billion Dollar (940 Mrd Euro) oder mehr belaufen. Bisher fehlen allerdings die Infrastruktur und ausreichend Stromkapazitäten, um die Vorkommen im großen Stil auszubeuten. Afghanistans Binnenlage und die zerklüftete Landschaft erschweren Abbau und Export.