Investing.com - Die Rohölbestände in den USA sind in der vergangenen Woche voraussichtlich um mehr als vier Millionen Barrel gesunken, während die Benzinbestände um 3,9 Millionen Barrel gestiegen sein dürften.
Der wöchentliche Lagerbestandsbericht des American Petroleum Institute (API) zeigt, dass die Bestände an Destillaten - Grundstoff für Diesel und Heizöl -, die einige der höchsten Gewinnspannen in den Raffinerien liefern, den so genannten "Cracks", aufgrund von Versorgungsengpässen zugenommen haben.
Normalerweise sinkt die Kraftstoffnachfrage in den USA zu dieser Jahreszeit, weil Familien mit Kindern, die wieder zur Schule gehen oder studieren, weniger verreisen. Trotzdem optimieren die Raffinerien offenbar ihre Benzin- und Dieselproduktion dank der hohen Cracks.
Der Crack Spread bezeichnet die Preisdifferenz zwischen raffinierten Mineralölprodukten und dem zu ihrer Herstellung verwendeten Rohöl. Er ist eine wichtige Kennzahl in der Mineralölindustrie und im Handel mit Mineralölprodukten. Der Crack Spread gibt an, wie rentabel es für Raffinerien ist, Rohöl zu verarbeiten und daraus verschiedene Produkte wie Benzin, Diesel, Kerosin und Heizöl herzustellen.
"Um eine Vorstellung davon zu vermitteln, was Cracks derzeit wert sind, liegt der Preis für New Yorker ULSD, das repräsentativ für Diesel ist, bei etwa 45 Dollar pro Barrel", sagt John Kilduff, Partner beim New Yorker Energie-Hedgefonds Again Capital. "Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt lagen die Diesel-Cracks im einstelligen Bereich und manchmal sogar im negativen Bereich."
Die US-Rohöllagerbestände sind laut API in der Woche bis zum 29. September um 4,21 Millionen Barrel gesunken, nachdem sie in der Woche zuvor bis zum 22. September um 1,586 Millionen Barrel gestiegen waren.
Das API meldete auch einen Anstieg der Rohöllagerbestände in Cushing, Oklahoma, um 0,705 Millionen Barrel gegenüber einem Rückgang von 0,828 Millionen Barrel in der Woche davor. Der Aufbau in der vergangenen Woche wäre der erste seit Monaten in Cushing, wo der Handel befürchtet hatte, dass die Bestände auf ein kritisches Niveau fallen könnten, das die Entnahme aus dem Lagerzentrum erschweren würde.
Auf der Kraftstoffseite meldete der Mineralölverband einen Aufbau der Benzinbestände um 3,946 Millionen Barrel und einen Aufbau der Destillatbestände um 0,349 Millionen Barrel.