Investing.com - Die Ernennung von Scott Bessent zum US-Finanzminister durch Donald Trump hat am Wochenende für positive Reaktionen an der Wall Street gesorgt. Der erfahrene Investor, der unter anderem bei George Soros und Brown Brothers Harriman tätig war, wird von Marktbeobachtern als eine der besseren Entscheidungen für diese Rolle angesehen.
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Moderierende Stimme in der Trump-Administration?
Laut einer Mitteilung von TD dürfte Bessent eine „Stimme der Mäßigung“ in der Regierung sein – insbesondere bei Themen wie Handelszöllen und Einwanderung. Trump hat mehrfach angekündigt, Zölle gegen wichtige Handelspartner wie China und Mexiko zu erhöhen und hart gegen illegale Einwanderung vorzugehen. Experten warnen jedoch, dass ein aggressiver Kurs in diesen Bereichen die Märkte empfindlich treffen könnte.
„Wir erwarten, dass Bessent sich für eine strategische Nutzung von Zöllen einsetzt, um Handelsbarrieren abzubauen, und davor warnt, Einwanderungsmaßnahmen zu weit zu treiben. Beides könnte andernfalls negative Auswirkungen auf die Börsen haben“, schreiben die Analysten von TD in einer Einschätzung.
Steuersenkungen und Zölle im Fokus
Bessent selbst erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass er sich als Finanzminister darauf konzentrieren werde, die Steuer- und Zollpläne des designierten Präsidenten umzusetzen. Dabei wolle er nicht nur die angekündigten Zölle durchsetzen, sondern auch Maßnahmen zur Ausgabensenkung ergreifen. Laut dem Bericht ging er jedoch nicht näher auf konkrete Details ein. Trump hatte zuvor gedroht, chinesische Importe mit Zöllen von bis zu 60 Prozent zu belegen.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit werde laut Bessent darin liegen, den Status des US-Dollars als Weltreservewährung zu erhalten – ein Aspekt, den Marktbeobachter als entscheidend für die Stabilität der globalen Finanzmärkte ansehen.
Erfahren und gut vernetzt
Bessent bringt umfassende Erfahrung und ein tiefes Verständnis für die Finanzmärkte mit. Nach Stationen bei renommierten Unternehmen gründete er den Hedgefonds Key Square (NYSE:SQ) Capital. Interessant ist auch seine politische Vergangenheit: Er hat sowohl Demokraten als auch Trump unterstützt und sich öffentlich für Steuerreformen und Deregulierungsmaßnahmen ausgesprochen. Seine Nominierung wird von vielen Marktteilnehmern als Zeichen dafür gewertet, dass die Regierung bei der Besetzung wichtiger Finanzpositionen strategisch vorgeht.
Krishna Guha, Vizepräsident von Evercore ISI, erwartet, dass Bessents Ernennung „von den Finanzmärkten gut aufgenommen wird“, da er über ein fundiertes Verständnis für Märkte und makroökonomische Bedingungen verfüge.
Blick auf die Federal Reserve
Bessents Ernennung wirft auch ein neues Licht auf die künftige Besetzung der US-Notenbank. Insider gehen davon aus, dass Kevin Warsh, ehemaliger Gouverneur der Federal Reserve, weiterhin ein Favorit für die Nachfolge von Jerome Powell bleibt, dessen Amtszeit 2026 endet. TD bewertet Warsh als „grundsätzlich positiv“ für die Finanzmärkte, insbesondere wegen seiner Erfahrungen während der Finanzkrise 2008.
Märkte begrüßen die Entscheidung
Die Märkte reagierten prompt: Bereits am Montagmorgen zogen die US-Aktienfutures an, nachdem die Nominierung Bessents am Freitag offiziell gemacht wurde. Analysten sehen darin eine Bestätigung dafür, dass die Trump-Regierung trotz ihrer oft polarisierenden Agenda auch auf Stabilität und wirtschaftspolitische Entscheidungen mit Augenmaß setzt.
Trump selbst hat in seiner vergangenen Amtszeit die Entwicklung der Aktienmärkte immer wieder als Maßstab für seinen politischen Erfolg gesehen. Bessents künftige Rolle als Finanzminister könnte in diesem Zusammenhang entscheidend werden, insbesondere wenn es darum geht, wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und gleichzeitig Herausforderungen wie Handelskonflikte und potenzielle Marktverwerfungen im Griff zu behalten.
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