Ørsted: Milliardenabschreibung schockt Anleger

Veröffentlicht am 21.01.2025, 09:59
ORSTED
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Investing.com - Die Aktien des dänischen Energiekonzerns Ørsted (CSE:ORSTED) sind am Dienstag um mehr als 16 Prozent abgestürzt. Grund dafür ist eine milliardenschwere Abschreibung auf US-Offshore-Windprojekte, die das Unternehmen aufgrund steigender Finanzierungskosten und Problemen bei der Umsetzung verbuchen musste. Insgesamt beläuft sich die Wertberichtigung auf 12,1 Milliarden dänische Kronen (rund 1,6 Milliarden Euro). Besonders das Sunrise-Wind-Projekt macht dem Konzern zu schaffen.

„Die Abschreibung auf Sunrise Wind ist ein weiterer Beleg für die erheblichen Risiken im US-Offshore-Windgeschäft und wird die ohnehin schwierige Lage in der Branche nicht gerade verbessern,“ kommentierten Analysten von Jefferies.

Trotz der Belastung konnte Ørsted seine Jahresprognosen einhalten. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) für 2024 liegt bei 24,8 Milliarden Kronen und entspricht damit den zuletzt ausgegebenen Zielen. Dennoch bleiben die Anleger skeptisch, wie es mit den US-Projekten weitergeht.

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Sunrise Wind sorgt für Probleme

Ein großer Teil der Abschreibung entfällt auf das Sunrise-Wind-Projekt, das sich aufgrund von Lieferengpässen und steigenden Kosten verzögert. Ursprünglich sollte die Inbetriebnahme früher erfolgen, nun rechnet Ørsted damit, dass das Windkraftwerk erst in der zweiten Jahreshälfte 2027 ans Netz gehen kann. Besonders die steigenden Kosten für wichtige Bauteile wie Monopile-Fundamente belasten das Projekt.

„Die Kosten für Fertigung und Installation sind deutlich höher als geplant,“ räumte das Unternehmen ein. Zudem hätten Erkenntnisse aus dem parallel laufenden Revolution-Wind-Projekt zu einer Neubewertung der Bauzeiten geführt. Allein bei Sunrise Wind schlägt eine Abschreibung von 4,3 Milliarden Kronen zu Buche.

Steigende Zinsen und sinkende Bewertungen setzen Ørsted unter Druck

Neben den projektspezifischen Herausforderungen machen Ørsted auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Die steigenden Kapitalmarktzinsen in den USA – allein im vierten Quartal kletterten sie um 75 Basispunkte – haben die Kapitalkosten in die Höhe getrieben. Das führte zu einer zusätzlichen Abschreibung von 4,3 Milliarden Kronen.

Auch die Pachtverträge für Offshore-Windflächen vor den Küsten von New Jersey, Maryland und Delaware mussten neu bewertet werden. Ørsted korrigierte ihren Wert um 3,5 Milliarden Kronen nach unten. Gründe dafür sind eine geringere Nachfrage, niedrigere Bewertungen der Standorte und eine Neubewertung der langfristigen Marktchancen.

Jefferies-Analysten betonten, dass die Abschreibung rund neun Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung von Ørsted ausmache. Ein Teil dieser Risiken sei möglicherweise bereits im Kurs eingepreist, insbesondere im Hinblick auf die gestiegenen Finanzierungskosten.

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