Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Rohölpreise legten am Dienstag zu und bauten ihre jüngsten Erholungsgewinne weiter aus, nachdem es in Mexiko zu einem erheblichen Produktionsausfall gekommen war, der das potenzielle Angebot auf dem Weltmarkt begrenzt.
Gegen 15.05 Uhr MEZ notierte US-Rohöl um 1,2% höher bei 66,41 Dollar pro Barrel, während sich die Nordseesorte Brent um 1,3% auf 69,23 Dollar pro Barrel verteuerte. Nach den größten Verlusten seit mehr als neun Monaten in der vergangenen Woche legten beide Benchmarks am Montag um mehr als 5 % zu.
U.S. Gasoline RBOB Futures kletterten um 1,1% auf 2,1470 Dollar pro Gallone.
Unterstützend für den Markt war am Dienstag die Bestätigung, dass ein schwerer Brand auf einer Bohrinsel im südlichen Golf von Mexiko, die von der staatseigenen mexikanischen Ölgesellschaft Petroleos Mexicanos (Pemex) betrieben wird, zu einem Produktionsstopp geführt hat, der die Förderung um 444.000 Barrel pro Tag reduziert, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
"Dies entspricht etwa einem Viertel der mexikanischen Produktion", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung. "Das Ziel des Unternehmens ist es, die Stromversorgung bis Mittwoch wiederherzustellen, in der Hoffnung, dass die Produktion bald danach wieder aufgenommen werden kann. Ein längerer Ausfall würde sich wahrscheinlich positiv auf die schwereren Rohölsorten auswirken, da eine geringere Produktion den Markt für schweres Rohöl verknappen würde."
Diese Entwicklung ergänzte die positive Stimmungslage vom Montag, die sich aus der Meldung ergab, wonach die US-Arzneimittelbehörde FDA den Corona-Impfstoff von Pfizer (NYSE:PFE)/BioNTech (NASDAQ:BNTX) vollständig zugelassen hat, was wiederum die Impfbereitschaft ungeimpfter Amerikaner erhöhen und die Notwendigkeit weiterer Mobilitätsbeschränkungen verringern könnte.
Darüber hinaus meldete China keine lokal übertragenen Corona-Infektionen, was darauf hindeutet, dass der größte Rohölimporteur der Welt den jüngsten Pandemie-Ausbruch in den Griff bekommen hat.
Das US-Energieministerium gab am Montag bekannt, dass es bis zu 20 Millionen Barrel Rohöl aus der Notfallreserve verkaufen werde, die zwischen dem 1. Oktober und dem 15. Dezember ausgeliefert werden sollen.
Dabei "handelt es sich jedoch um einen geplanten Verkauf, mit dem die in den letzten Jahren verabschiedeten Gesetze eingehalten werden sollen, und nicht um ein Vorgehen des Energieministeriums, weil es glaubt, dass der US-Markt angespannt ist". fügte ING hinzu.
Die Anleger warten nun auf die US-Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute, die um 22.30 Uhr veröffentlicht werden sollen. Angesichts des bevorstehenden Labor Day-Wochenendes wird mit einem starken Rückgang der Lagerbestände gerechnet. Der Bericht erscheint einen Tag vor den offiziellen wöchentlichen Erdöldaten der Regierung.