Von Gina Lee
Investing.com - Der Ölpreis lag am Mittwochmorgen in Asien im Minus. Ein überraschender Anstieg der US-amerikanischen Rohöllagerbestände sorgte für Verunsicherung bei den Anlegern, die weiterhin die Auswirkungen der steigenden COVID-19-Fälle auf die Kraftstoffnachfrage abschätzten.
Der Preis für die Nordseesorte Brent sank bis 7.38 Uhr MEZ um 0,46% auf 69,03 Dollar und der Preis für die Sorte WTI fiel um 0,51% auf 66,86 Dollar.
Die am Dienstag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung in den USA zeigten einen Anstieg von 806.000 Barrel in der Woche bis zum 16. Juli. Die von Investing.com befragten Ölmarktbeobachter hatten eine Abnahme von 4,167 Millionen Barrel vorausgesagt, während in der Vorwoche eine Reduktion um 4,079 Millionen Barrel registriert worden war.
Sollten die im Laufe des Tages anstehenden Daten zur Rohölversorgung der U.S. Energy Information Administration den Anstieg bestätigen, wäre dies der erste seit Mai.
Der Ölpreis befindet sich seit dem Erreichen des höchsten Stands seit 2014 Anfang des Monats im Korrekturmodus. Die Zahl der COVID-19-Fälle mit der Delta-Variante ist weltweit in die Höhe geschnellt und die Beschlüsse der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) bedeuten eine erhöhte Produktion ab August 2021.
Dies veranlasste Goldman Sachs (NYSE:GS) zu einer Warnung: auf kurze Sicht sei angesichts der Sorgen um die Delta-Variante des Coronavirus mit Volatilität am Ölmarkt zu rechnen, weshalb man die Prognosen für einen Anstieg auf 80 Dollar pro Barrel zurückgenommen habe.
Einige Investoren blieben jedoch vorsichtig optimistisch.
"Der Schaden für die Wiedereröffnung durch die Delta-Variante hat sicherlich die Stimmung auf breiter Front gedämpft, wenn wir uns die Rohstoffe im Allgemeinen ansehen, aber speziell die Ölmärkte... dennoch rechnen wir damit, dass die Nachfrage nach Öl weiterhin relativ robust bleibt. Und wir gehen davon aus, dass sie sich weiter erholen wird", sagte Wayne Gordon, Stratege bei UBS (SIX:UBSG) AG Wealth Management, gegenüber Bloomberg.
Die Verluste des schwarzen Golden waren Teil einer allgemeinen Schwäche bei Rohstoffen. So verzeichneten auch Benzin, Kupfer und Eisenerz Verluste. Der Dollar hingegen legte am Mittwoch leicht zu, was die in dieser Währung gehandelten Rohstoffe entsprechend teurer machte.