Berlin (Reuters) - Rasche Rückführungen nach der Ablehnung von Asylanträgen sind nach Einschätzung des deutschen UNHCR-Repräsentanten Dominik Bartsch wichtig für die Akzeptanz des Asylsystems in der Bevölkerung.
Es gebe klare Verfahren und Regeln wie etwa die Möglichkeit, gegen Behördenentscheidungen Einspruch einzulegen, sagte Bartsch den Zeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland vom Montag. Die Herausforderung des Systems in Deutschland liege darin, Rückführung ins Ursprungsland ohne viel Verzug durchzuführen. "Abschiebungen sind nun einmal Teil des Asylsystems. Wenn sich der Eindruck verfestigt, dass es egal ist, wie ein Verfahren ausgeht, weil die Antragsteller so oder so in Deutschland bleiben, wird dieses System beschädigt", sagte der Vertreter des UN-Flüchtlingskommissars in Deutschland.
Kritisch äußerte sich Bartsch zu den in Deutschland vorgesehenen Transferzentren für Menschen, die an der Einreise nach Deutschland gehindert werden sollen, wenn sie in einem andren EU-Land als Flüchtling registriert wurden. "Die Überlappungen von nationalem und europäischem Recht werden hierbei vielleicht nicht so einfach zu klären sein", sagte er. Sammellager in Nordafrika, wie sie von einigen EU-Staaten angeregt werden, lehnte er ab. Zum einen wollten die nordafrikanischen Länder das gar nicht, und zudem könne man Schutzsuchende rechtlich nicht in solchen Lagern festhalten.