FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat sich am Mittwoch etwas von seinem Sechswochentief abgesetzt. In der ersten halben Stunde des Handels erholte sich der deutsche Leitindex um 0,37 Prozent auf 12 404,32 Punkte. Tags zuvor war er noch bis auf 12 294 Punkte abgetaucht, bevor er sich im späten Handel dank der freundlichen Wall Street etwas erholen konnte.
Ulrich Wortberg sieht zunächst nur geringes Potenzial für einen stärkeren Anstieg. Die Lira-Krise der Türkei und eine allgemeine Schwellenländer-Verunsicherung sowie die Themen Geopolitik und Handelskonflikt blieben die dominierenden Faktoren, so der Experte. Die zuletzt hohen Verluste der türkischen Währung hatten Erinnerungen an die Schuldenkrise der Eurozone mitsamt der Furcht vor Zahlungsausfällen geweckt. Von ihrem Einbruch zu Wochenbeginn konnte sich die Lira inzwischen erholen.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen sank um 0,13 Prozent auf 26 556,91 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) kam mit 2912,97 Punkten kaum vom Fleck. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte 0,3 Prozent zu.
Finanzwerte erholten sich europaweit vom Lira-Schock: Im Dax gewannen Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) gut ein Prozent, Papiere der Commerzbank (4:CBKG) folgten knapp dahinter.
Für die zuletzt im Zuge eines negativen Gerichtsurteils gegen den US-Konzern Monsanto (NYSE:MON) und seinen Pflanzenwirkstoff Glyphosat schwer unter Druck geraten Papiere von Bayer (4:BAYGN) ging es erneut um rund ein Prozent abwärts. Analyst Ian Hilliker von der Investmentbank Jefferies hatte seine Kaufempfehlung gestrichen. Bis zum Ergebnis der Berufung von Monsanto - die gerade von Bayer übernommen werden - dürften noch einige Monate der Unsicherheit vergehen.
Puma-Aktien (95:PMMAF) schafften es dank des Optimismus der Commerzbank mit plus 3 Prozent an die MDax-Spitze. Puma (DE:PUMG) sei aktuell die am dynamischsten wachsende Marke in der Sportartikelbranche, so Analyst Andreas Riemann. Er geht davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt.
Leoni (4:LEOGn) verloren am anderen MDax-Ende knapp 3 Prozent. Der Kabelhersteller und Autozulieferer stellt sich für den Rest des Jahres auf höhere finanzielle Belastungen ein.