Investing.com – Die Europäische Union beschäftigt sich schon seit Längerem damit, wie sie den Auswüchsen der Kryptowährungen Herr werden kann. Es gab sogar schon Bestrebungen und einen Gesetzesentwurf darüber, dass energieintensive Kryptowährungen wie der Bitcoin verboten werden müssen.
Eine Abstimmung im Parlament verhinderte jedoch eine Umsetzung, was die Europäische Kommission aber nicht davon abhielt, sich weiterhin mit dieser Thematik zu beschäftigen. In Anbetracht der aktuellen Energiekrise und dem bevorstehenden Winter waren energieintensive Kryptowährungen, die auf dem Proof-of-Work Verfahren beruhen, erneut Gegenstand der Debatte.
Heute veröffentlichte die Kommission einen Maßnahmenkatalog zur Digitalisierung des Energiesektors, welcher die Effizienz und Integration erneuerbare Energien verbessern soll.
Dieser beinhaltet auch die Entwicklung von Energieeffizienzlabels für Blockchains und die Stromrationierung für Krypto-Mining:
„Für den Fall, dass ein Lastabwurf in den Stromnetzen notwendig wird, müssen die [EU-]Mitgliedstaaten auch bereit sein, das Mining von Kryptowährungen zu stoppen“.
Wie brisant das Thema der Stromversorgung ist, zeigt die Tatsache, dass die französische Regierung bereits um Verständnis dafür wirbt, dass es künftig zu geplanten Stromausfällen kommen wird. In verschiedenen Teilen des Landes soll der Strom nach einem Rotationsprinzip für 2 bis 3 Stunden am Tag abgeschaltet werden, damit die Netzstabilität gewährleistet bleibt.
Die Kommission machte außerdem darauf aufmerksam, dass die Steuervergünstigungen, die Krypto-Miner in einigen Mitgliedsstaat erhalten, einzustellen sind:
„Langfristig ist es auch von entscheidender Bedeutung, die Steuervergünstigungen und andere steuerliche Maßnahmen zugunsten von Krypto-Minern zu beenden, die derzeit in einigen Mitgliedstaaten in Kraft sind“.
Von Marco Oehrl
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