FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer Durststrecke ist der Bitcoin am Montag wieder über 70 000 US-Dollar gestiegen. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurden am frühen Abend in der Spitze 70 691 Dollar für einen Bitcoin gezahlt. Das ist der höchste Stand seit Mitte März. Das Rekordhoch von knapp 73 800 Dollar, das kurz zuvor erreicht worden war, kommt damit wieder in Sichtweite.
Zuletzt hatte der Bitcoin unter hohem Druck gestanden. Im Tief war der Kurs der nach Marktwert größten Digitalanlage auf rund 60 700 Dollar gefallen. Ausschlaggebend waren erhebliche Abflüsse aus neuartigen Bitcoin-Fonds, die erst im Januar in den USA zugelassen worden waren. Zeitweise hatten Zuflüsse in diese Fonds den Bitcoin-Kurs stark nach oben getrieben, zuletzt war die Euphorie aber spürbar abgeebbt.
"Die Anleger suchen wieder das Risiko", kommentierte Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research zum Wochenauftakt. "Die Serie der Gewinnmitnahmen scheint damit vorerst gerissen." Sollte der Verkaufsdruck aus den ETF-Fonds nachlassen, könnte sich die Kursrally über 70 000 Dollar fortsetzen, meint der Fachmann.
Hinzu kommt ein Ereignis, das am Kryptomarkt mit großer Spannung erwartet wird: Im April steht wieder einmal ein sogenanntes "Halving" an, das in der Vergangenheit schon häufig für steigende Kurse gesorgt hat. Konkret wird dann die Belohnung für die Verifizierung von Bitcoin-Transaktionen halbiert. Im Ergebnis kommen weniger neue Bitcoin in Umlauf, das Angebot wächst also langsamer.