Investing.com – Dass der Markt für Kryptowährungen einer Regulierung bedarf, dass haben die meisten der weltweiten Regulierungsbehörden bereits verinnerlicht. Nachdem im Mai der Zusammenbruch von Terra bereits Schockwellen durch den Markt sendete und die Dringlichkeit dieser Thematik verstärkte, führte der jüngste FTX-Kollaps dazu, dass die Regulierung nun oberste Priorität genießt.
Der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, Jon Cunliffe, sprach sich in diesem Zusammenhang nicht nur für eine Regulierung, sondern auch für eine digitale Form des englischen Pfunds aus:
„In den vergangenen Tagen hörte ich einige Äußerungen, die darauf hinausliefen, dass der Zusammenbruch von FTX zeigt, dass wir weitermachen und ein digitales Pfund herausgeben müssen – und dass FTX der Beweis dafür ist, dass wir dies nicht müssen.
FTX ist das Sinnbild für diese neue Technologie und es hat sich gezeigt, dass Finanzdienstleistungen und die Form von Geld eine Transformation durchlaufen.
Die Ereignisse der Vergangenheit haben aber auch bewiesen, wie wichtig es ist, dass sich die Zentralbank mit den Anforderungen an die Unternehmensstruktur, Governance, der Rechenschaftspflicht und der Transparenz befassen muss, die für diesen Teil des Marktes erforderlich ist.
Die Bedeutung von Bargeld nimmt ab, während die Digitalisierung des täglichen Lebens zunimmt.
Unser Ansatz als Regulierungsbehörden sollte offen sein – was bedeutet, dass wir bereit sein müssen, zu untersuchen, ob und wenn ja, wie das notwendige Maß an Sicherheit, das dem im konventionellen Finanzwesen entspricht, erreicht werden kann. Aber wir sollten auch klarstellen, dass wir dort, wo dies nicht möglich ist, nicht bereit sind, Innovationen auf Kosten höherer Risiken zuzulassen“.
Von Marco Oehrl