Investing.com – Die SEC schaltete sich bereits vor einiger Zeit ein, als Coinbase (NASDAQ:COIN) mit dem Gedanken spielte ins Kreditgeschäft einzusteigen. Die Institution drohte damit, die Kryptobörse zu verklagen, wenn sie an den Plänen für das neue Produkt festhält. Coinbase legte das Projekt dann auf Eis, um jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen.
Diese Auseinandersetzung mit der Aufsichtsbehörde hat Coinbase jedoch nicht davon abgehalten, seine bestehenden Produkte weiterzuentwickeln. Und so bietet die Kryptobörse auf bestimmte Token eine Verzinsung von bis zu 5 Prozent an.
Möglich wird diese Rendite mit dem sogenannten Staking, einer Alternative zum Mining. Die für den Betrieb einer Blockchain genutzten Coins erhalten so in regelmäßigen Abständen Belohnungen.
Die Kryptobörse, die damit wirbt, dass „man Geld einfach verdienen kann“, startete im April auf der Ethereum 2.0-Blockchain ein Staking-Programm und hatte bis Ende Juni 1,7 Millionen teilnehmende Kunden.
Wie bei vielen neuen Innovationen in der Welt der digitalen Vermögenswerte ist unklar, wie solche Gewinne nach jahrzehntealten Gesetzen und Gerichtsentscheidungen zu behandeln sind.
Und obwohl Coinbase im letzten Monat unter Androhung rechtlicher Schritte seitens der Securities and Exchange Commission sein Kreditprogramm einstellte, bietet es weiterhin Zahlungen für das Staking von Coins an.
R.A. Farrokhnia, Professor an der Columbia Business School und Geschäftsführer der Fintech-Initiative der Universität, sagte gegenüber Bloomberg, dass die Regulierungsbehörden mit den Innovationen in der Kryptoindustrie nicht Schritt halten können.
„Es handelt sich um eine größere Diskrepanz, bei der die Innovatoren in einem viel schnelleren Tempo als je zuvor Neuerungen einführen, und die Regulierungsbehörden, das Rechtssystem sowie die Gesetzgeber nicht mithalten können. Diese Kluft bestand zwischen Innovatoren und Regulierungsbehörden schon immer. Aber mittlerweile kann man von einem unüberwindbaren Abgrund sprechen.“