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Deshalb fällt der Bitcoin wie ein Stein

Veröffentlicht am 22.11.2018, 09:09
© Reuters.

Halleluja! Das nenne ich mal ein schlechtes Jahr für den Bitcoin. Seit dem Allzeithoch Ende 2017 schmolz die Kryptowährung bereits um über 75 % dahin (Stand:20.11.2018).

Wird Satoshis Baby nun ein ähnliches Schicksal ereilen wie seinerzeit den „Neuen Markt“? Zugegeben: Gänzlich unähnlich sehen sich die Kursverläufe der beiden Mega-Hypes nicht.

Lange sah es so aus, als würde der Bitcoin sich bei etwa 6.000 US-Dollar einpendeln, um von dort aus zu neuen Höhen emporzusteigen. Doch was um alles in der Welt lässt die Bitcoin-Käufer aktuell verzweifeln? Ich sehe vor allem drei entscheidende Ursachen.

1. Brutaler Kampf um Bitcoin Cash Es ist gar nicht so lange her, da ging mit Bitcoin Cash eine neue Kryptowährung aus dem Bitcoin hervor. Im Grunde ist Bitcoin Cash nichts weiter als ein sogenannter Hard Fork des Bitcoin. Bei dieser Prozedur werden die Regeln so stark verändert, dass neu generierte Blöcke vom Ökosystem der Quellwährung abgelehnt werden.

Mit etwa 8 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung schien Bitcoin Cash bisher recht gut anzukommen. Auch Minenbetreiber und Entwickler strahlten Einigkeit aus. Seit Einführung von Bitcoin Cash kam es zu zwei weiteren Hard Forks, die nicht weiter problematisch waren, da alle Beteiligten am selben Strang zogen.

Doch beim jüngsten Hard Fork Mitte November kam es zu erbitterten Auseinandersetzungen um die Richtung von Bitcoin Cash. Im Zentrum des Streits stehen sich mehrere Parteien gegenüber, die mit teils überraschend feindseliger Rhetorik operieren.

Dabei geht es aus meiner Sicht um rein technische Fragen, die man bei ein paar Bierchen abhaken könnte. Soll es möglich werden, externe Smart Contracts einzubinden? Sollen Transaktionen anders angeordnet werden, um Blöcke schneller verbreiten zu können?

Nichts, wofür man meiner Meinung nach die Panzerfaust auf den Tisch legen müsste. Doch stattdessen werden die Befürworter der Änderungen als Kriminelle beschimpft. Ein Beteiligter gibt sich gar als Satoshi selbst zu erkennen. Natürlich ohne jeglichen Beweis.

Als Resultat sind nun zwei Hard Forks aus Bitcoin Cash entstanden: Bitcoin Cash ABC und Bitcoin Cash SV. Um den Wahnsinn perfekt zu machen, beinhaltet keiner der beiden Hard Forks einen sogenannten Replay-Schutz. Somit laufen Besitzer von Bitcoin Cash Gefahr, bei einem Transfer ihr digitales Hab und Gut an Diebe zu verlieren.

2. Die SEC im Nacken Die SEC (United States Securities and Exchange Commission) scheint sich nun endgültig auf die Kryptomärkte eingeschossen zu haben. Am 16. November wurde bekannt, dass Paragon und Airfox, zwei ICOs (Initial Coin Offerings), es versäumt haben, sich ordnungsgemäß zu registrieren. Eine Strafe von 250.000 US-Dollar sowie eine Anordnung zur Entschädigung der Investoren (sofern gewünscht) war die Folge.

Bleibt zu hoffen, dass die beiden ICOs diese Entscheidung finanziell verkraften. Immerhin stehen zusammengenommen etwa 27 Mio. US-Dollar auf dem Spiel.

Im Zentrum steht offenbar die Frage, ob es sich bei den Tokens, die bei den ICOs herausgegeben werden, um Securities im Sinne des Securities Exchange Act von 1934 handelt. In letzter Zeit scheint sich bei der SEC die Haltung durchzusetzen, dass dem sehr wohl so ist und daher eine entsprechende Registrierung erfolgen muss.

Angeblich hat die SEC noch Hunderte weitere ICOs im Visier. Auch Kryptobörsen sind mit im Boot. Vor Kurzem wurde der Gründer einer dezentralen Kryptobörse zu einer Geldstrafe in Höhe von 388.000 US-Dollar verurteilt. Der Grund? Registrierung verschlafen, genauso wie die ICOs.

3. Angst um den Boden Seit wann dümpelt der Bitcoin um die 6.000 US-Dollar-Marke? Wenn man so will, seit Februar 2018. Das ist in Kryptojahren gerechnet eine Ewigkeit.

Seitdem kommt mir regelmäßig zu Ohren, dass das der Boden sei, von dem aus der Bitcoin früher oder später zum Mars aufbrechen werde. Umso schwerer wiegt dann der Schock, wenn der Boden, den man sich monatelang gebetsmühlenartig schöngeredet hat, blitzartig durchbrochen wird.

Das hat keineswegs etwas mit Kryptowährungen an sich zu tun. Diese Bodenillusion dürfte es bei allen Vermögensklassen geben.

In diesem Spiel um Hoffnung und Enttäuschung hat beim Bitcoin Letztere derzeit offensichtlich die Oberhand gewonnen. Mich erstaunt es immer wieder, wie schnell aus eingeschworenen Bullen panische Bären werden können. Aber es passiert. Menschen machen so etwas – und solange Menschen Bitcoin handeln, wird auch Marktpsychologie bei der Preisbildung eine Rolle spielen.

An der Seitenlinie fühle ich mich nach wie vor gut aufgehoben Als Investor muss man ein Stück weit mit Unsicherheiten leben. Aber was sich im Umfeld der Kryptowährungen aktuell abspielt, dürfte selbst für hartgesottene Investoren zu viel des Guten sein.

Ein offener Schlagabtausch, bei dem sich am Ende die Kryptowährung entzweit und im Zuge dessen Dieben Tür und Tor geöffnet werden. Zudem Ärger mit den Behörden aufgrund einer Schusseligkeit, die ihresgleichen sucht. Einfach irre!

So recht seriös wirkt das Kryptouniversum derzeit nicht. Aber war es das je? Ich denke, viele Bitcoin-Käufer, die vor einem Jahr auf den Trend aufgesprungen sind, haben den Ärger satt. Ein Kurs, der nicht so recht vom Fleck kommen wollte, wird dieser Käuferschicht vermutlich den Rest gegeben haben.

Am Ende wird vielleicht nur noch die Blockchain an die Krypto-Hype-Epoche erinnern. An nützlichen Ideen für die Blockchain-Technologie scheint es jedenfalls nicht zu mangeln.

Stefan besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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