Investing.com - Heiß und kalt ... Elon Musk spielt mit dem Krypto-Markt und wird zum zwitschernden Kurstreiber. Erst bescherte er Bitcoin den größten Tagesverlust seit Januar, indem er ankündigte, dass Tesla (NASDAQ:TSLA) die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung der Welt aufgrund von Umweltbedenken vorerst nicht mehr für den Fahrzeug-Kauf akzeptieren werde. Dann katapultierte der Tesla-Chef den Dogecoin ein weiteres Mal gen Norden.
Der Dogecoin-Kurs kletterte von einem Zwischentief um 0,35 Dollar gestern auf ein Hoch von 0,56 Dollar - ein Plus von knapp 60 Prozent binnen weniger Stunden.
Obwohl ein Teil der Preisexplosion bereits vor Musks Tweet einsetzte, erhielt die Kryptowährung einen weiteren Schub, als der Tesla-Chef mitteilte, dass er mit den Doge-Entwicklern zusammenarbeitet, um die Effizienz der Parodie-Währung zu verbessern.
"Arbeite mit Doge-Entwicklern, um die Effizienz der Transaktionen zu verbessern", sagte Musk am Donnerstagabend per Tweet auf Twitter. "Möglicherweise vielversprechend."
Angesichts der schockierenden Statements von Musk gestern könnte dies bedeuten, dass Tesla bald Zahlungen in Dogecoin akzeptiert.
Elon Musk sendete am Donnerstag Schockwellen durch den Krypto-Markt, als er ankündigte, dass Tesla aufgrund der Umweltbelastung nicht länger Bitcoin-Zahlungen akzeptieren werde. Grund dafür sei der hohe Energieverbrauch der Cyberdevise. Gleichzeitig hatte er angekündigt, dass Tesla die Akzeptanz anderer Kryptowährungen prüfe, die weniger schädlich für die Umwelt sind.
Elon Musk hatte das Thema dann noch einmal aufgegriffen und eine aufschlussreiche Grafik über den Bibtcoin-Stromverbrauch gepostet:
Danach stellte er seine Position noch einmal klar und betonte, dass er Kryptowährungen nicht gänzlich ablehnt - ganz im Gegenteil.
"Um es klar zu sagen: Kryptowährungen sind auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben, dass sie eine vielversprechende Zukunft haben, aber dies sollte nicht auf Kosten der Umwelt geschehen", sagte er und bezog sich dabei auf das Bitcoin-Mining, das vor allem in China in größerem Umfang praktiziert wird, wo in Xinjiang hauptsächlich aus günstigen Strom aus Kohlekraftwerken das Bitcoin-Schürfen betrieben wird.
Etwa 75 Prozent des weltweiten Bitcoin-Minings findet in China statt, wo Strom günstig ist und der Zugang zu Spezialausrüstern relativ einfach ist, hieß es Anfang April in einer Studie unter der Leitung von Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der Tsinghua University, der Cornell University und der University of Surrey. Infolgedessen sei Bitcoins CO2-Fußabdruck so groß wie der einer der 10 größten Städte des Landes.
Als Reaktion auf Musks Statements spekulierten Krypto-Händler daraufhin, welche Kryptowährung oder -währungen Tesla akzeptieren könnte, was zu einem Ansturm auf "grüne Kryptos" führte, die für einen reibungslosen Gebrauch einen geringen Energiebedarf aufweisen.
Dogecoin war nicht die einzige Kryptowährung, die in den letzten 24 Handelsstunden einen kräftigen Satz nach oben gemacht hat. So ist der Cardano-Kurs zum Beispiel um über 15 Prozent explodiert, während Polkadot, die neuntgrößte Kryptowährung, um 10 Prozent zugelegt hat. Stellar, eine weitere Kryptowährung, die einen geringen Stromverbrauch aufweist und auf Platz 14 der wichtigsten Cyberdevisen steht, ebenfalls mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen hat.
Da Musk jedoch in einem Tweet behauptet hat, dass er mit den DOGE-Entwicklern zusammenarbeitet, könnte die Parodie-Währung tatsächlich die besten Karten haben, um von Tesla als alternatives Zahlungsmittel akzeptiert zu werden.
Zumal der Tesla-Chef Anfang der Woche in einer Twitter-Umfrage explizit seine mehr als 54 Millionen Follower fragte, ob der Elektroautobauer Dogecoin akzeptieren sollte:
Bitcoin konnte sich derweil am Freitag moderat erholen und kletterte über die Marke von 50.000 Dollar zurück. Ob die BTC-Kursstabilisierung an Musks aktuellem Tweet liegt, wonach man nicht in Panik verfallen solle, sei mal dahingestellt: