Investing.com - Der zweitgrößte Modehändler der Welt, H&M (ETR:HEMS) (ST:HMb), meldete am Donnerstag überraschend einen operativen Gewinn für den Zeitraum von Dezember bis Februar. Analysten hatten hingegen angesichts der reduzierten Verbraucherausgaben in Zeiten hoher Inflation mit einem Verlust gerechnet. Grund war ein Einmaleffekt, der sich aus der erstmaligen Konsolidierung der H&M-Tochter Sellpy ergab.
Im ersten Geschäftsquartal erzielte der schwedische Konzern einen Betriebsgewinn von 725 Millionen schwedischen Kronen (64,36 Millionen Euro), ein Jahr zuvor hatte er einen Gewinn von 458 Millionen erzielt. Analysten hatten laut Refinitiv-Daten mit einem Verlust von 1,10 Milliarden schwedischen Kronen gerechnet.
In die Gewinnzone führte den Konzern ein positiver Einmaleffekt in Höhe von 999 Millionen schwedischen Kronen. Dieser resultierte in erster Linie aus einem buchhalterischen Gewinn aufgrund der Übernahme von Sellpy, einem Online-Portal, auf dem Kunden gebrauchte Artikel kaufen und verkaufen können.
Die operative Marge, die H&M bis nächstes Jahr auf 10 % zu steigern hofft, lag im Berichtsquartal bei 1,3 %.
Trotz strenger Kostenkontrolle tut sich H&M immer noch schwer, mit seinem ärgsten Rivalen in Form von Inditex (BME:ITX), dem Eigentümer von Zara und anderen Marken, sowie mit den rasch wachsenden "Fast-Fashion"-Online-Einzelhändlern wie SHEIN und Temu mitzuhalten.
"Die äußeren Faktoren, die sich auf die Beschaffungskosten auswirken, bessern sich weiter, die Arbeit am Kosten- und Effizienzprogramm läuft auf Hochtouren und viele der Veränderungen, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben, beginnen sich auszuzahlen", sagte Helena Helmersson, Geschäftsführerin, in einer Pressemitteilung.
Der vorläufige Umsatz der Bekleidungskette für das erste Quartal, der bereits am 15. März gesondert veröffentlicht worden war und um 3 % auf knapp 55 Milliarden schwedische Kronen gestiegen war, blieb hinter den Erwartungen der Börse zurück. Das Analysehaus Jefferies bewertete damals das organische Umsatzwachstum der Modekette als deutlich geringer als befürchtet.
Für März erwartet H&M einen Anstieg des Nettoumsatzes um 4 % in Landeswährung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nach der heutigen Zahlenvorlage legte die Aktie der Bekleidungskette kräftig zu und gewann über 12 % auf 137 schwedische Kronen.
Investing.com/Reuters