Investing.com – Die Digital Currency Group (DCG) Tochtergesellschaft Genesis war mit dem FTX-Kollaps in eine Liquiditätskrise geraten und musste sämtliche Auszahlungen an Kunden stoppen.
Bloomberg berichtete am Mittwoch, dass Genesis bereits Vorbereitungen trifft, um noch in dieser Woche den Grundstein für eine Insolvenzanmeldung zu legen. Einer der größten Kunden dürfte die von den Winklevoss-Brüdern gegründete Kryptobörse Gemini sein. Über ein gemeinsames Kreditprogramm, das den 340.000 Gemini Earn-Kunden Renditen versprach, flossen 900 Millionen Dollar an Genesis, die scheinbar uneinbringbar sind.
Die DCG gab nun bekannt, dass die Auszahlung von Dividenden an die Aktionäre aufgrund der Schwierigkeiten von Genesis vorerst auf Eis gelegt wird.
DCG rettete Genesis bereits einmal vor dem Untergang, nachdem im Zusammenhang mit dem Kollaps des Hedgefonds Three Arrows Capital bei der Unternehmenstochter eine Finanzlücke von 1,2 Milliarden Dollar entstand. Über diesen Betrag wurde ein Schuldschein ausgestellt, damit der Geschäftsbetrieb fortgeführt werden konnte.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die niederländische Börse Bitvavo nach eigenen Angaben von DCG noch 280 Millionen Euro erhält.
Der DCG CEO Barry Silbert sagte gegenüber dem Wall Street Journal, dass das Überleben von DCG nicht zur Debatte steht, denn die Unternehmensgruppe verfügt über ausreichend Ressourcen, um die Situation zu meistern
Von Marco Oehrl