Investing.com - Die Kryptowährung Ripple XRP hat im Jahr 2021 eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Nachdem der XRP-Kurs zu Beginn des Jahres bei 0,21928 Cents lag und Mitte April knapp 1,97 Dollar erreichte, pendelt er derzeit um 0,75 Dollar. Trotz der zuletzt hohen Volatilität im Krypto-Bereich kommt XRP/USD auf ein stolzes Kursplus von 243% seit Jahresanfang.
Krypto-Investoren sind aufgrund einer laufenden Klage der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) weiterhin beunruhigt. Im Dezember 2020 reichte die SEC eine Klage gegen Ripple ein, weil das Blockchain-Unternehmen US-Investoren XRP-Token angeboten hatte, bei denen es sich angeblich um nicht registrierte Wertpapiere handelte.
Zu ihrer Verteidigung argumentiert Ripple, dass XRP kein Wertpapier, sondern lediglich eine Währung darstellt. Anfang des Jahres kündigte das Unternehmen an, einen Open-Source-XRP-Ledger zu testen. Es bietet Zentralbanken eine Lösung zur Ausgabe sicherer, kontrollierter und flexibler digitaler Währungen (CDBC).
Auch John E. Deaton von der Anwaltskanzlei Deaton und der Website CryptoLaw bestätigte das Argument von Ripple. Laut Deaton "... hat die Kommission die Grundlagen der Kryptowährung nicht richtig verstanden oder sich dafür entschieden, sie nicht zu verstehen."
Der Rechtsstreit könnte nun auf mehrere Arten enden. Erstens besteht die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung. Oder aber Ripple verliert den Prozess, was zu einer gewaltigen Kernschmelze in der Welt der Kryptowährungen führen könnte.
Natürlich kann Ripple den Rechtsstreit auch für sich entscheiden, was wiederum für großes Aufatmen unter den XRP-Anlegern sorgen würde. Doch auch in diesem Fall könnte die SEC weiterhin gegen andere Kryptowährungen vorgehen.
Da der Rechtsstreit sich bis über 2021 hinaus hinziehen könnte, mag eine Investition in XRP/USD zunächst riskant erscheinen. Langfristig orientierte Anleger, deren Chance-Risiko-Profil den Kauf von Kryptowährungen jedoch zulässt, könnten den Kauf von Ripple XRP in Betracht ziehen, insbesondere wenn der Preis auf 65/60 Cent fällt.
Bei RippleNet handelt es sich um ein globales dezentralisiertes Netzwerk, das ein umfassendes Ökosystem von Zahlungsinstituten zusammenbringt. Unter Verwendung der Blockchain-Technologie betreibt RippleNet eine Plattform, die es Privatpersonen ermöglicht, Geld von einem Bankkonto auf ein anderes zu überweisen.
Neben der Abwicklung von Zahlungen in Echtzeit können die Nutzer der Ripple-Plattform auch Daten oder Dokumente wie z. B. Rechnungen als Anhang hinzufügen. Außerdem lässt sich der Zahlungsstatus leicht einsehen. Der XRP gehört zu den zehn größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung, die derzeit bei rund 34,85 Milliarden Dollar liegt. Damit rangiert er noch vor Uniswap, Polkadot, Dogecoin und USD Coin, aber hinter Bitcoin, Ethereum, Tether, Binance Coin und Cardano.
Ein Portfolio aus diversifizierten digitalen Vermögenswerten hätte für Krypto-Portfolios zweistellige oder sogar dreistellige Renditen mit sich gebracht. Laut der Oxford Business Group "ist der Anstieg auch darauf zurückzuführen, dass Anleger sich gegen die Inflation absichern wollen, da die Regierungen ihre Ausgaben erhöhen und die Zentralbanken mehr Geld drucken, um die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln. Einige gehen sogar so weit und argumentieren, dass der Aufstieg der Kryptowährungen der Anfang vom Ende der staatlichen Währungssysteme ist.“
Eine wachsende Zahl von Unternehmen wie Mastercard (NYSE:MA), Microsoft (NASDAQ:MSFT), PayPal (NASDAQ:PYPL), Square (NYSE:SQ) und Visa (NYSE:V) befürworten Kryptowährungen. Anfang 2021 machte Tesla-Chef Elon Musk aufgrund seiner Umweltbedenken Schlagzeilen. Kürzlich sagte er jedoch, dass Tesla (NASDAQ:TSLA) Transaktionen in Bitcoin wieder erlauben würde, sobald das Mining saubere Energiequellen einsetzt.
Ripple wurde entwickelt, um Geld, insbesondere grenzüberschreitend, schnell und zu sehr niedrigen Gebühren zu überweisen. Überzeugte XRP-Fans erwarten sogar auf lange Sicht, dass das System nach und nach SWIFT, den derzeitigen Standard für internationale Banküberweisungen, ersetzen wird.
Derzeit nutzt eine große Anzahl von Finanzinstituten das Ripple-Netzwerk. Die Plattform verfügt über ein Netzwerk von über 300 Anbietern in 50 Ländern. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für die Nutzung der Plattform, um Zahlungen und Überweisungen zu beschleunigen. Sobald der Rechtsstreit also auf irgendeine Weise gelöst ist, könnte XRP leicht neue Höchststände erreichen.
Kurzfristig kann es aber immer wieder zu Pullbacks kommen, insbesondere aufgrund des laufenden Rechtsstreits, der die Volatilität erhöht.
Wer nur begrenztes Interesse an einem Investment im Krypto-Bereich hat, aber trotzdem daran teilhaben möchte, könnte natürlich auch einfach einen ETF kaufen, der sich sowohl auf Krypto als auch auf die dahinter stehende Blockchain-Technologie konzentriert. Beispiele hierfür wären der Innovation Shares NextGen Protocol ETF (NYSE:KOIN), der First Trust Indxx Innovative Transaction & Process ETF (NASDAQ:LEGR), der ARK Next Generation Internet ETF (NYSE:ARKW), der Grayscale Ethereum Classic Trust (OTC:ETCG) und der Amplify Transformational Data Sharing ETF (NYSE:BLOK).
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