Investing.com - Bitcoin hat bislang kein gutes Jahr. Höhere Finanzierungskosten und geopolitische Unsicherheiten belasten die beliebte Kryptowährung. Seit Jahresbeginn ist der BTC-Preis bereits um mehr als 37 Prozent eingebrochen. Viele Experten sprechen bereits von einem neuen Krypto-Winter, also einer Phase, in der die Kurse der Digitalwährungen über einen längeren Zeitraum stark fallen.
JPMorgan-Stratege Nikolaos Panigirtzoglou kommentiert die jüngsten Entwicklungen in der Welt der Kryptowährungen, allen voran den Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD.
Bisher sieht der Stratege "relativ begrenzte Spillover-Effekte" auf andere Stablecoins, zumal der TVL ( Total (EPA:TTEF) Value Locked) in DeFi-Projekten immer noch relativ hoch sei.
"Wir glauben, dass die weitere Entwicklung der Venture Capital-Finanzierung ausschlaggebend dafür sein wird, dass der Krypto-Markt einen langen Winter wie 2018/2019 vermeiden kann. Sollte die VC-Finanzierung aufgrund des Vertrauensverlustes durch den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems abflauen, dann wäre eine Wiederholung des langen Winters 2018/2019 für die Krypto-Märkte denkbar", so Panigirtzoglou in einer Kundenmitteilung.
Der Experte sieht jedoch "kaum Anzeichen" dafür, dass solche Finanzierungen angesichts des Kollapses von TerraUSD versiegen.
"Von den 25 Milliarden Dollar VC-Finanzierung im letzten Jahr entfielen fast 4 Milliarden Dollar auf die Zeit nach Terra. Unserer Einschätzung nach hält die VC-Finanzierung an und ein langer Winter wie 2018/2019 tritt nicht ein", fügte er hinzu.
Mit Blick auf den Bitcoin (BTC)-Kurs sagte der Analyst, der faire Wert der Kryptowährung liege bei etwa 38.000 Dollar, woraus sich ein "erhebliches Aufwärtspotenzial" ergebe.
Der Bitcoin-Preis fällt heute um 2,5 Prozent und hält sich nur knapp oberhalb der Marke von 29.000 Dollar.