n SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die Kritik an dem umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Uber scheint Investoren nicht abzuschrecken. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die Firmenbewertung in der nächsten Finanzierungsrunde 40 Milliarden Dollar erreichen. Uber wolle dabei mindestens eine Milliarde Dollar einsammeln, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Uber hatte sich zuletzt im Juni 1,2 Milliarden Dollar bei Investoren geholt. Dabei wurde die Firma mit 17 Milliarden Dollar bewertet, was damals schon als außergewöhnlich viel empfunden wurde. Die Geldgeber trauen Uber zu, mit seiner Plattform neben der Taxi-Branche auch die Logistik umzukrempeln.
Uber habe noch eine Milliarde Dollar aus der Juni-Runde übrig, berichtete die "Financial Times" bereits Anfang des Monats. Damals hieß es, die Firmenbewertung könne bei der nächsten Finanzspritze 25 Milliarden Dollar erreichen. Jetzt sind daraus laut Bloomberg 35 bis 40 Milliarden geworden (28 bis 32 Mrd Euro). Zum Vergleich: BMW F:BMW ist an der Börse rund 58 Milliarden Euro wert und die Lufthansa F:LHA gut 6 Milliarden Euro.
Die Firmen-Bewertung bei einer Finanzierungsrunde entscheidet darüber, welche Beteiligung an dem Unternehmen ein Investor für sein Geld bekommt. Je höher die Bewertung, desto geringer fällt der Anteil für eine bestimmte Summe aus.
Diese Bewertungen, die beim Verkauf kleiner Unternehmensanteile erzielt werden, spiegeln oft mehr die Erwartungen der Investoren wider statt den Wert eines Unternehmens. Zugleich geben sie eine grobe Orientierung dafür, was eine Firma bei einem Börsengang wert sein könnte.
Uber befindet sich gerade in einer rasanten Expansion in mehr als 40 Ländern und liegt vielerorts im Clinch mit dem Taxi-Gewerbe und Behörden. Sie werfen dem Start-up aus San Francisco einen unfairen Wettbewerb vor. Uber vermittelt mit Hilfe einer Smartphone-App Fahrten mit Chauffeuren, aber auch mit privaten Fahrern.
Das Interesse der Investoren ist umso bemerkenswerter, da Uber zuletzt besonders starker Kritik ausgesetzt war. Ein Top-Manager hatte mit Gedankenspielen über Schmutzkampagnen gegen kritische Journalisten für Empörung gesorgt, behielt aber bisher seinen Job.tb
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