Wien (Reuters) - Der österreichische Finanzminister Hartwig Löger will die Fintech-Branche und den boomenden Handel mit Kryptowährungen strenger regulieren.
"Wir haben sicher einen Nachholbedarf in Österreich was die Rahmenbedingungen betrifft", sagte der Minister am Mittwoch vor Journalisten. Es gehe aber nicht darum, Geschäftsmodelle einzuschränken, sondern eine positive Grundlage für ein geordnetes Wachstum zu sichern, sagte der ÖVP-Politiker. Bei den entsprechenden Rahmenbedingungen könnte das Land damit auch internationale Fintechs anlocken. "Ich sehe es durchaus als Initiative zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts", sagte Löger.
Alle zwei Monate soll künftig ein Expertenrat mit Vertretern von Banken, Versicherungen, der österreichischen Nationalbank, der Finanzmarktaufsicht sowie von Fintechs tagen und Vorschläge für Regulierungsmaßnahmen ausarbeiten. Auch der Daten- und Konsumentenschutz sollen dabei berücksichtigt werden. Löger geht davon aus, dass es auch gesetzliche Anpassungen geben wird. "Wir brauchen hier im Rahmen der Regulatorik eine Definition, wie eine Kryptowährung zu behandeln ist. Aus meiner Sicht wird es notwendig sein, eine einheitliche Linie zu legen". Dabei sei eine ähnliche Behandlung von Kryptowährungen wie bei Gold möglich. Auch für sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs) soll ein Rahmen festgelegt werden. In diesem bislang wenig regulierten Markt kann praktisch jeder digitale Währungen auflegen und Geld bei Investoren einsammeln. Eine neue Form von Besteuerung hält Löger nicht für notwendig. Kryptowährungen wie Bitcoins sind derzeit nicht als offizielle Währungen anerkannt.