Investing.com – Innerhalb der XRP-Community war man davon ausgegangen, dass die für den Prozess zwischen Ripple und der US-Wertpapieraufsichtsbehörde zuständige Richterin Annalisa Torres vor dem 6. Mai ein summarisches Urteil fällt.
Dieses Datum brachte der renommierte Rechtsanwalt John E. Deaton ins Spiel, denn seiner Erfahrung nach hat Richterin Torres nach der endgültigen Annahme eines Antrags auf ein summarisches Urteil weniger als 60 Tage bis zur Urteilsverkündung verstreichen lassen. Ein klares Signal dafür, dass sich die Richterin der Tragweite ihrer Entscheidung bewusst ist und sie sich lieber mehr Zeit nimmt.
Egal wie ihr Urteil aussieht, sie muss fest damit rechnen, dass die unterlegene Partei weitere rechtliche Schritte einleitet und somit ihr Urteil von einem höheren Gericht geprüft wird.
Nun, da die von einem Fachmann prognostizierte Frist für eine Urteilsverkündung ohne eine nennenswerte Entwicklung vorübergegangen ist, brodelt die Gerüchteküche ordentlich.
Möglicherweise wird es zu einer erheblichen Verzögerung kommen. Die jüngste Anhörung des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler vor dem Finanzausschuss des Kongresses löste eine neue politische Debatte darüber aus, was nötig ist, um den Kryptomarkt sinnvoll zu regulieren. Es gab verschiedene Berichte, dass weitere Anhörungen mit Gensler stattfinden werden und das könnte Richterin Torres dazu veranlassen, diese abzuwarten, bevor sie ein Urteil auf Basis der sich dynamisch entwickelnden Lage fällt.
Der Krypto-Influencer "Mr. Huber" sorgte auf Twitter für Aufsehen, da er aufgrund von Gerüchten den Sommer 2024 für eine Urteilsverkündung ins Spiel brachte.
Die offensichtlich nicht ganz ernst gemeinte Aussage ist hingegen ein Sinnbild dafür, dass keiner weiß, wann es so weit sein wird. Zum aktuellen Zeitpunkt möglicherweise Richterin Torres selbst nicht.
Ripple technische Kursmarken
Ripple verliert aktuell bei einem XRP/USD Kurs von 0,4366 Dollar -4,51 Prozent, während sich der Wochenverlust auf -6,21 Prozent beläuft.
Die Kryptowährung beendete den Samstag mit einem Tagesschlusskurs unter dem 50 Prozent Fibo-Retracement von 0,4649 Dollar und seither geht es kontinuierlich bergab.
Heute kam es bereits zu einem Test der nächsten Unterstützung, die in Form des 61,8 Prozent Fibo-Retracements bei 0,4373 Dollar zu finden ist. Sollte dieses Niveau nachhaltig durchbrochen werden, muss mit einem Ausbau der Verluste in Richtung der psychologischen Marke von 0,4000 Dollar gerechnet werden. Verstärkt wird diese Unterstützung durch die Nähe des 78,6 Prozent Fibo-Retracements von 0,3980 Dollar.
Nur wenn es gelingt, das 50 Prozent Fibo-Retracement auf Tagesschlusskursbasis zurückzuerobern, steigen die Chancen auf eine Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracements von 0,4925 Dollar und der psychologischen Marke von 0,5000 Dollar.
Von Marco Oehrl
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