Investing.com – Der Gerichtsprozess der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC gegen Ripple zieht sich weiter in die Länge, denn die für den Fall zuständige Richterin Annalisa Torres hat bisher kein summarisches Urteil gesprochen.
Damit der Prozess ein für alle Mal beigelegt werden kann, wird ein Vergleich zwischen den beiden Parteien notwendig sein, was aber nur dann möglich ist, wenn Richterin Torres zugunsten von Ripple entscheidet. Nur unter dieser Grundvoraussetzung würde sich das FinTech-Unternehmen in einer guten Verhandlungsposition befinden, um der SEC ein Angebot zu unterbreiten, damit die Behörde von einem Verfahren vor einem anderen Gericht absieht, wie der Rechtsanwalt John E. Deaton erklärte.
Der Rechtsanwalt Jeremy Hogan brachte indes ins Spiel, dass Richterin Torres schon einmal einen Urteilsspruch gegen die SEC gefällt hatte. In dem damaligen Prozess machte die Aufsichtsbehörde Haftungsansprüche aufgrund angeblicher Falschdarstellungen gegen den internationalen Bergbaukonzern Rio Tinto (LON:RIO) geltend.
Die Richterin folgte den Argumenten der SEC nicht, woraufhin die Behörde vor das Berufungsgericht zog. Das Gericht bestätigte jedoch das Urteil aus der ersten Instanz.
Dieser Verlauf machte der XRP-Community Mut und es kam alsbald die Frage auf, ob der Token bei der größten US-Kryptobörse Coinbase (NASDAQ:COIN) wieder gelistet werden würde. Bis der Gerichtsprozess zugunsten von Ripple entschieden ist, ist dies nur schwer vorstellbar, denn die Kryptobörse sieht sich selbst mit einem Verfahren konfrontiert, bei dem ihr die Wertpapieraufsichtsbehörde vorwirft, unregistrierte Wertpapiere zum Handel anzubieten.
Angesichts dessen trafen sich der Chef-Justiziar von Ripple, Stuart Alderoty und der Coinbase Chief Legal Officer Paul Grewal, um sich über die aktuelle Rechtslage und die künftigen regulatorischen Aussichten auszutauschen. Das Treffen scheint recht konstruktiv verlaufen zu sein, denn anschließend schlug Grewal einen häufigeren Gedankenaustausch vor.
Ripple technische Kursmarken
Für Ripple geht es aktuell bei einem XRP/USD Kurs von 0,4596 Dollar um -0,16 Prozent bergab, während die Kryptowährung auf Wochenbasis einen Gewinn von 0,04 Prozent verzeichnet.
Die Kryptowährung hat das 50 Prozent Fibo-Retracement von 0,4649 Dollar auf Tagesschlusskursbasis erneut unterschritten und damit steht die Tür für einen Test der psychologischen Marke von 0,4500 Dollar und dem 61,8 Prozent Fibo-Retracement von 0,4373 Dollar offen.
Sollte die letztere der beiden Unterstützungen ebenfalls nachhaltig durchbrochen werden, muss mit einem Ausbau der Abwärtsbewegung in Richtung der psychologischen Marke von 0,4000 Dollar gerechnet werden. Verstärkt wird diese Unterstützung durch das 78,6 Prozent Fibo-Retracement, welches sich bei 0,3980 Dollar befindet.
Nur wenn es gelingt, das 50 Prozent Fibo-Retracement auf Tagesschlusskursbasis zurückzuerobern, kann eine Erholung in Richtung des 38,2 Prozent Fibo-Retracement von 0,4925 Dollar initiiert werden.
Von Marco Oehrl
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