Investing.com - Die Kryptowelt hält den Atem an, während der Krypto-Finanzdienstleister Matrixport von anfänglichem Optimismus zu vorsichtiger Skepsis bezüglich der möglichen Zulassung eines Bitcoin-Spot-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC wechselt. In einem aktuellen Bericht warnen die Experten vor einem möglichen Rückschlag, und die Krypto-Community beginnt, sich auf ein Szenario einzustellen, das sie vor kurzem noch euphorisch erwartet hatte.
Die Aussicht auf einen genehmigten Bitcoin-Spot-ETF hat die Krypto-Branche in den letzten Monaten in Atem gehalten und die Kurse der Digitalwährungen wieder in schwindelerregende Höhen getrieben. Doch Matrixport zieht nun eine ernüchternde Zwischenbilanz. Der neueste Bericht des Finanzdienleisters weist darauf hin, dass die SEC am 10. Januar möglicherweise alle eingereichten ETF-Anträge ablehnen könnte.
Der Grund für die plötzliche Kehrtwende liegt laut Matrixport in der aktuellen Führungsstruktur der SEC. Das Gremium, das über ETF-Zulassungen entscheidet, besteht aus fünf stimmberechtigten Kommissaren, von denen die Mehrheit demokratischer Natur ist. Matrixport argumentiert, dass die Chancen für die Zustimmung eines Bitcoin-ETFs in einem Umfeld schwinden, das wenig Interesse an der Anerkennung der Kryptowährung als Wertaufbewahrungsmittel zeigt. Besonders ins Auge fällt die vermeintliche Krypto-Skepsis des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, der in der Vergangenheit immer wieder betont hat, dass der Kryptosektor strengeren Regulierungsstandards unterliegen sollte.
Große Player wie BlackRock (NYSE:BLK), Fidelity, Ark Invest und VanEck haben bereits Anträge für Bitcoin-Spot-ETFs eingereicht und warten gespannt auf die Entscheidung der SEC. Matrixport beobachtete dabei regelmäßige Treffen zwischen den Antragstellern und SEC-Mitarbeitern, was zu erneuten Einreichungen führte. Doch das Unternehmen betont, dass trotz der Bemühungen alle Anträge eine entscheidende Voraussetzung für die Genehmigung nicht erfüllen, deren Erfüllung womöglich erst im zweiten Quartal 2024 erfolgen könnte.
Sollte die SEC tatsächlich alle ETF-Anträge ablehnen, warnt Matrixport vor potenziellen Liquidationen von rund 14 Milliarden Dollar, was zu einem drastischen Rückgang der Bitcoin-Preise um bis zu 20 % auf 36.000/38.000 Dollar führen könnte. Trotz dieser düsteren Aussichten bleibt der Krypto-Dienstleister optimistisch für die langfristige Entwicklung von Bitcoin und prognostiziert einen Kurs von über 42.000 Dollar bis Ende 2024.
Mit dem 10. Januar als wohl entscheidendem Tag rückt die Nervosität der Marktteilnehmer näher an die Oberfläche. Dies spiegelte sich heute in abrupten Kursrückgängen bei Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen wider. Nachdem Bitcoin gestern mit über 45.000 Dollar den höchsten Stand seit April 2022 erreichte, fiel er heute fast auf 40.000 Dollar. Derzeit notiert die Kryptoleitwährung knapp unter 43.000 Dollar. Auch Ethereum verlor 5,85 % auf 2.228 Dollar, während Ripples XRP um 8,32 % auf 0,5748 Dollar abrutschte.