Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

FOKUS 1-Euro geht die Puste aus -Bonität Irlands heruntergestuft

Veröffentlicht am 02.02.2011, 14:30
Aktualisiert 02.02.2011, 14:32

* S&P stuft Irland auf A-/A-2

* Ratingagentur verweist auf unklaren Finanzbedarf der Banken

* EZB-Sitzung am Donnerstag rückt in den Fokus

* Expansive Geldpolitik der Fed belastet den Dollar

(neu: S&P zu Irland, EZB, irische Anleihen)

Frankfurt, 02. Feb (Reuters) - Die Herunterstufung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur S&P hat den Euro am Mittwoch in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Anstieg der vergangenen Tage ging der Gemeinschaftswährung die Puste aus, sie hielt sich noch knapp über 1,38 Dollar. Im frühen Geschäft hatte es der Euro noch auf 1,3861 Dollar geschafft und damit auf den höchsten Stand seit drei Monaten.

S&P stufte das Rating für Irland auf A-/A-2 zurück und bekräftigte den negativen Ausblick. Es sei weiter unsicher, wie viel zusätzliches Kapital die Banken der Inselrepublik noch brauchen. "Das hat jetzt erst einmal für etwas Ernüchterung gesorgt", sagte ein Händler. "Einige nutzen es auch für Gewinnmitnahmen."

Seit der jüngsten EZB-Ratssitzung Mitte Januar hat der Euro rund fünf Cent oder knapp vier Prozent gewonnen. Damals hatte Zentralbankchef Jean-Claude Trichet erstmals deutlich auf Inflationsgefahren hingewiesen. In der Folge belebten Zinserhöhungsfantasien den Euro. Nun warten Investoren darauf, wie sich Trichet am Donnerstag nach Bekanntgabe des Zinsentscheids äußert. "Er wird bellen, aber nicht beißen", sagte ein Händler: Trichet werde wieder auf Inflationsgefahren hinweisen, aber die Zinsen nicht erhöhen.

RENTENMARKT-INVESTOREN SEHEN S&P-HERUNTERSTUFUNG GELASSEN

Am Rentenmarkt hinterließ die Irland-Skepsis der Ratingagentur kaum Spuren. Der von Investoren geforderte Renditeaufschlag für zehnjährige irische Anleihen verringerte sich um 20 Basispunkte auf 562 Basispunkte, der niedrigste Stand seit Mitte Januar. Händlern zufolge war mit einer Herunterstufung gerechnet worden, einige Investoren seien froh, dass der Schritt nicht noch schärfer ausgefallen sei. Auch die Risikoaufschläge für Anleihen aus schuldengeplagten Euroländern wie Spanien oder Portugal verringerten sich weiter. "Die Politiker scheinen inzwischen begriffen zu haben, dass ein umfassendes und überzeugendes Programm installiert werden muss", sagte Marktstratege Charles Diebel von Lloyds Bank. "Wenn das passiert, dann verringert sich das Risiko erheblich, und die Staaten mit hohen Renditen werden zunehmend attraktiv." Der Bund-Future lag 22 Ticks höher bei 123,23 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,206 Prozent.

EXPANSIVE GELDPOLITIK DER FED SETZT DOLLAR ZU

Seit den politischen Verhandlungen um eine Ausweitung des Rettungsfonds EFSF hatte sich der Blick der Investoren verstärkt auf die USA gerichtet. Das belastete den Dollar. "Zunächst hatten wir tatsächlich eine Euro-Stärke, als alle anfingen daran zu glauben, dass die Euro-Krise bald gelöst sein wird", erläuterte Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Aber inzwischen sehen wir eher eine Dollar-Schwäche, die dem Euro zugute kommt. Hauptthema am Markt ist inzwischen die Fed." Die US-Notenbank konzentriere sich zu sehr auf den Arbeitsmarkt und halte deshalb zu lang an ihrer lockeren Geldpolitik fest, kritisierte Leuchtmann. Die große Frage sei nun, wann die Wende komme.

Den Aussagen des Fed-Präsidenten von Kansas-City, Thomas Hoenig, zufolge kann das noch dauern. Hoenig hat eine Ausweitung des Anleihenankaufprogramms der Fed ins Gespräch gebracht [ID:nLDE711012].

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Martin Zwiebelberg)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.