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Börse Frankfurt-News: Facebook in Reichweite

Veröffentlicht am 16.05.2012, 17:59
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Mai 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt. Wenn Facebook in den USA an die Börse geht, können Anleger in Frankfurt ab dem zweiten Schritt die Aktie handeln. Eine taggleiche Einbeziehung macht dies möglich.

Am Freitag findet an der Wallstreet mit dem Facebook-IPO einer der meistbeachteten Börsengänge der vergangenen Jahre statt. Unabhängig davon, wie man die Renditechancen eines Investment in das größte soziale Netzwerk der Welt einschätzt, ob man Facebook als Apple von morgen erachtet oder das Unternehmen bereits jetzt als völlig überbewertet ansieht, eines ist auf jeden Fall bemerkenswert: Deutsche Anleger können direkt im Anschluss an den IPO an der US-Technologiebörse Nasdaq die Aktien in Frankfurt handeln. Erstmalig wird eine Aktie direkt am Tag der Erstnotierung hier handelbar gemacht.

Viele ausländische Aktien im Angebot

Von den 11.360 Unternehmen, deren Anteile an der Frankfurter Börse gehandelt werden, haben nur knapp 1.000 in Frankfurt ihren Heimatmarkt, die übrigen sind ausländische Werte. Als Heimatmarkt bezeichnet man die Börse, an der ein Unternehmen das Erstlisting hat. Dort ist es an die Börse gegangen und deren Transparenzregeln erfüllt es. In der Regel ist das gehandelte Volumen einer Aktie am Heimatmarkt am größten, dort wird also der Referenzpreis gestellt, an dem sich die anderen Börsen orientieren.

Die anderen gut 10.000 Werte an der Börse Frankfurt haben ihre Erstnotiz an einer anderen Börse und sind von Spezialisten und Designates Sponsors in den Frankfurter Handel einbezogen worden. Diese Aktien werden im Second Quotation Board geführt, das keine weiteren Transparenzpflichten mit sich bringt.

Die Bandbreite der einbezogenen Unternehmen ist groß und reicht von US-Bluechips wie General Motors hin zu kleinen taiwanesischen Technologiewerten. Können die Originalaktien nicht im Ausland gehandelt werden, wie das zum Beispiel bei russischen Aktien der Fall ist, dann werden stattdessen häufig Austauschscheine, so genannte DRs für Depository Receipts, angeboten, die für eine hinterlegte Aktie stehen.

Einige wenige Unternehmen haben ein duales Listing, wie z.B. Fiat.

Geld- und Brief-Quotes nach dem Heimatmarktprinzip

Bei großen internationalen Standardaktien, etwa den Unternehmen im Euro Stoxx 50 oder im Dow Jones Industrial Average, bieten die Spezialisten auf dem Frankfurter Parkett das Heimatmarktprinzip an. Sie kaufen und verkaufen die Aktien zum Preis an der Heimatbörse mit einem kleinen Aufschlag für ihren Service. Schließlich ermöglichen sie erst deren Handel, stellen fortlaufend Geld- und Brief-Quotes und müssen sich die Stücke besorgen.

Außerhalb der Handelszeiten am Heimatmarkt kommt noch ein nachvollziehbarer Risikoaufschlag hinzu, da die Spezialisten bei ihrer Preisstellung nicht an einem liquiden Referenzmarkt orientieren können. Deshalb ist es sinnvoll, ausländische Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, wenn deren Hauptbörse geöffnet ist.

Auf die Plätze, fertig, Facebook

Wenn am Freitag nun Facebook seinen Gang aufs NASDAQ-Parkett hinlegt, dann können auch deutsche Anleger sofort die Aktien handeln.

Und das geht so: Punkt 9.30 Uhr Ortszeit startet der Handel an der US-Technologiebörse, danach wird für Facebook der erste Preis festgestellt. Der Börsengang hat ein Volumen von bis zu 16 Milliarden US-Dollar (zum Vergleich: das größte Emissionsvolumen eines Frankfurter IPOs in den vergangenen Jahren war Kabel Deutschland mit knapp 760 Millionen Euro in 2010). Die Preisbildungsspanne für einen Anteil an dem sozialen Netzwerk liegt zwischen 34 und 38 US-Dollar und je nach Nachfrage wird vor dem Börsengang der Emissionspreis festgelegt, zu dem alle Investoren Aktien bekommen, die gezeichnet haben.

Sobald an der NASDAQ nach 15.30 Uhr hiesiger Zeit der erste Preis auf Basis von aktueller Angebot und Nachfrage feststeht, kann die Aktie in Frankfurt gehandelt werden. Das Bankhaus Main betreut den Wert als Spezialist im Frankfurter Parketthandel und die Close Brothers Seydler Bank als Designated Sponsor im klassischen Xetra-Handel. Dann werden auf beiden Plattformen Geld- und Brief-Quotes gestellt.

Ob Sie die Aktie überhaupt kaufen oder verkaufen wollen, ist natürlich eine ganz andere Frage und hängt von Ihrer persönlichen Einschätzung zu dem Unternehmen und seiner Perspektive ab. Die Börse Frankfurt ermöglicht es Ihnen immerhin.

© 16. Mai 2012/Edda Vogt

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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