NÜRNBERG (dpa-AFX) - Mehr arbeiten während des Booms, Überstunden abfeiern bei Auftragsflauten - dieses Prinzip setzt sich nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern in immer mehr Betrieben durch. Inzwischen habe jeder zweite Beschäftigte ein sogenanntes Arbeitszeitkonto, geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Vor 20 Jahren habe das erst für 25 Prozent der westdeutschen Arbeiter und Angestellten gegolten und sogar nur für vier Prozent der Ostdeutschen Beschäftigten. Heute seien die Ost-West-Unterschiede verschwunden.
Nach Einschätzung der IAB-Arbeitsmarktforscherin Ines Zapf profitieren von Arbeitszeitkonten sowohl die Beschäftigten als auch die Betriebe. Die Beschäftigten gewännen durch Arbeitszeitkonten an Flexibilität und könnten so leichter Familie und Beruf vereinbaren. Betriebe wiederum würden mit diesem Instrument in die Lage versetzt, Auftragsspitzen ohne bezahlte Überstunden abzufeiern - eine Praxis, die in vielen deutschen Betrieben die Folgen der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise abgefedert hatte.
Dagegen ist nach Erkenntnissen der Arbeitsmarktforscherin die Zahl der bezahlten Überstunden in den letzten Jahrzehnten daher deutlich zurückgegangen. Während im Jahr 1991 noch jeder Beschäftigte im Durchschnitt 1,2 bezahlte Überstunden pro Woche geleistet habe, sei dieser Wert mittlerweile auf weniger als eine Stunde pro Woche gesunken. In der Wirtschaftskrise sei der Wert im Jahr 2009 sogar auf 0,7 Überstunden pro Woche und Beschäftigter abgerutscht. Keine zuverlässigen Angaben lägen hingegen über unbezahlte Überstunden vor./kts/DP/bgf
Nach Einschätzung der IAB-Arbeitsmarktforscherin Ines Zapf profitieren von Arbeitszeitkonten sowohl die Beschäftigten als auch die Betriebe. Die Beschäftigten gewännen durch Arbeitszeitkonten an Flexibilität und könnten so leichter Familie und Beruf vereinbaren. Betriebe wiederum würden mit diesem Instrument in die Lage versetzt, Auftragsspitzen ohne bezahlte Überstunden abzufeiern - eine Praxis, die in vielen deutschen Betrieben die Folgen der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise abgefedert hatte.
Dagegen ist nach Erkenntnissen der Arbeitsmarktforscherin die Zahl der bezahlten Überstunden in den letzten Jahrzehnten daher deutlich zurückgegangen. Während im Jahr 1991 noch jeder Beschäftigte im Durchschnitt 1,2 bezahlte Überstunden pro Woche geleistet habe, sei dieser Wert mittlerweile auf weniger als eine Stunde pro Woche gesunken. In der Wirtschaftskrise sei der Wert im Jahr 2009 sogar auf 0,7 Überstunden pro Woche und Beschäftigter abgerutscht. Keine zuverlässigen Angaben lägen hingegen über unbezahlte Überstunden vor./kts/DP/bgf