Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Die Bullen auf der Flucht (Peeters)

Veröffentlicht am 19.04.2013, 15:59
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 19. April 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Roger Peeters spekuliert über die Nachhaltigkeit der derzeitigen Kursschwäche.

Was ist der Unterschied zwischen der Verfolgungsjagd in einem Kriminalroman und der Geschehen auf der Börse in den vergangenen Tagen? Im Krimi sind die Verbrecher auf der Flucht vor den 'Bullen', wie die Polizisten im entsprechenden Jargon tituliert werden, während es auf dem Börsenparkett zurzeit die Bullen (als Symbolträger für den Aufwärtstrend) sind, die offenbar in Eile das Weite suchen.

Dieses zugegebenermaßen etwas bemühte Wortspiel sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass an der Börse momentan doch einige Alarmglocken schrillen. Spätestens mit dem Erreichen eines neuen Jahrestiefs bei DAX und dem Durchbrechen diverser Unterstützungsmarken machen sich einige Börsianer Sorgen, ob nun ein größerer Kehraus ansteht.

In der Tat ist es bemerkenswert, dass momentan auf einen früheren Favoriten ordentlich 'draufgehauen' wird. Wer vor einem halben Jahr geahnt hätte, wie es etwa für den Aktienkurs von Apple oder auch für den Preis des vermeintlich sicheren Hafens Gold bergab geht, der wäre als notorischer Schwarzseher ausgelacht worden. Doch was folgt nun? Brechen nun die Aktienmärkte auf breiter Front ein? Kommt ein 'sell in May' schon zu spät, weil den Bullen gerade der Boden unter den Füßen wegbricht?

In der Tat mahnen einige Aspekte zur Vorsicht, vor allem die technische Ausgangssituation. Die momentane Bewertung ist im Wesentlichen durch die immense Liquidität bedingt und fundamental nur begrenzt zu rechtfertigen. Die Berichtssaison ist unter dem Strich ebenso von gemischten Ergebnissen geprägt wie das Makroumfeld, in dem die Zeichen sich verdichten, dass es mit der Weltkonjunktur abwärts geht.

Wie soll man sich nun positionieren? Nun, es wäre naiv, den doch starken Trend zu ignorieren oder zu verharmlosen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Abverkäufen kommt, ist substanziell. Vor dem Hintergrund der erhöhten Nervosität und der angespannten Technik dürften besonders externe Schocks deutliche Auswirkungen haben.

Aber das viel zitierte 'Big picture' sollte nicht außer Acht gelassen werden, denn hier sind die Dinge unverändert: Die Notenbanken begegnen der Schuldenkrise mit einer weit geöffneten Geldschleuse und kommen aus diesem Dilemma auch nicht so ohne weiteres raus. Somit spricht einiges für das klassische Muster, wonach die Märkte im 2. Quartal konsolidieren und sich dann zum Jahresende wieder erholen.

Sie können Sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich einfach unter www.boerse-frankfurt.de.

© 19. April 2013/Roger Peeters

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.