STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends vom 03.06.2013
DAX erneut schwächer
Nikkei-Minus und Angst vor Straffung der US-Geldpolitik belasten
Schwacher Wochenstart am deutschen Aktienmarkt! Die schlechten Vorgaben aus Japan ziehen den DAX zum Wochenstart deutlich ins Minus. Bis auf 8.214 Punkten ging es im Tagestief, am späten Vormittag verliert der DAX noch 0,9 Prozent auf 8.276 Zähler. Der Tokioter Aktienmarkt hatte 3,7 Prozent nachgegeben auf 13.261 Zähler und damit ein neues 6-Wochen-Tief markiert. Schlechte Konjunkturdaten aus China und die Sorge um eine baldige Straffung der US-Geldpolitik hatten für Abgabedruck gesorgt. Die Befürchtung, die US-Notenbank könnte ihre Anleihenkäufe bald eingrenzen hatte die Aktienmärkte bereits in der letzten Woche belastet. Schließlich ist die Kursanstieg an den Aktienmärkten in den USA, Japan und Deutschland auch der Liquiditätsschwemme zu verdanken.
Der wichtigste Termin diese Woche ist somit die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag. Die US-Notenbank Fed hatte erklärt, sie werde die Konjunktur unterstützen, bis sich die Lage am Arbeitsmarkt verbessert hat. Gute Zahlen könnten die Sorgen vor einem Ende des billigen Geldes verstärken.
Viel Aufmerksamkeit wird auch die Ratssitzung der EZB am Donnerstag ernten. Börsianer werden die Aussagen hinsichtlich Hinweise auf eine mögliche weitere Zinssenkung überprüfen. Erst Anfang Mai hatte die EZB die Leitzinsen auf ein Rekordniveau von 0,5 Prozent gesenkt und die Möglichkeit weiterer Senkungen offen gehalten.
Die Furcht vor hohen Schadenszahlungen angesichts der Hochwasserkatastrophe setzt den Versicherungswerten heute zu. Mit einem Minus von über drei Prozent führt die Münchener Rück die Verliererliste im DAX an. Auch die Hannover Rück verliert rund drei Prozent auf 56,30 Euro.
Die Massenproteste gegen die Regierung haben den türkischen Aktienmarkt zum Wochenstart deutlich belastet. Über sechs Prozent geht es mit dem ISE 30 nach unten, nachdem das Land am Wochenende die heftigsten Straßenproteste seit Jahren erlebt hatte. Auch türkische Anleihen notieren etwas schwächer. In Stuttgart trennen sich einige Anleger von ihren Zertifikaten auf den türkischen Aktienindex. Sie befürchten offenbar weiter rückläufige Notierungen, so lange die Unruhen anhalten und die Gewalt zunimmt. Der ISE 30 Index konnte bis Mitte Mai deutlich ansteigen und von der wirtschaftlichen Entwicklung in der Türkei profitieren. Zuletzt hat sich das Wachstum aber etwas verlangsamt und die Inflation bleibt hoch.
Das Stuttgarter Stimmungsbarometer notiert seit der Börseneröffnung im Plus. Einerseits kommt es zu Gewinnmitnahmen in Puts, anderseits sind Calls gesucht. Offenbar rechnen einige kurzfristig orientierte Anleger zumindest mit einer zwischenzeitlichen Erholung am deutschen Aktienmarkt. Und tatsächlich hat der DAX seine Kursverluste im Laufe des Vormittags schon eingegrenzt.
Börse Stuttgart TV
Die Geldpolitik der EZB polarisiert: Während beispielsweise Deutschland eine schrittweise Anhebung der Leitzinsen favorisiert, halten viele Beobachter ein solches Vorgehen für verfrüht. Ist die EZB-Geldpolitik nun mehr Fluch oder Segen? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
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