Investing.com – Der Dax konnte heute zum Börsenstart die 8.200 Punkte-Marke zurückerobern. In den ersten Handelsminuten rückte der deutsche Leitindex um 0,20% auf 8.212,44 Punkte vor. Auch in der zweiten Reihe ging es leicht aufwärts. Der MDax startete mit einem moderaten Plus von 0,10% auf 14.530,17 Zähler. Der TecDax notierte etwas fester mit einem Anstieg von 0,41% auf 1.046,22 Punkte.
Ein überraschend starker Anstieg im August der US-Autoverkäufe hatte bereits am Vortag ungeachtet eines immer wahrscheinlich werdenden Militäreinsatzes in Syrien Wall Street deutlich beflügelt. Obwohl der AuUS-Senatsausschuss für Außenbeziehungen sich am Vorabend für einen Militärschlag in Syrien ausgesprochen hat, was zugleich den Weg für die Zustimmung des gesamten Kongresses und Senats ebnet, schloss der Dow Jones um 0,65% fester bei 14.930,87 Punkten. Der S&P notierte ein Plus von 0,81% auf 1.653,08 Zähler und der NASDAQ zog sogar um 1,01% auf 3.649,04 Punkte an.
Zum europäischen Börsenstart stimmten die für die Autobranche ermutigenden Zahlen auch die deutschen Anleger positiv. Der Vertrieb ist im Vorjahresvergleich um 17% auf 1,5 Millionen Fahrzeuge gestiegen und liegt somit auf Vorkrisenniveau.
In Folge konnten heute am Frankfurter Parkett Autowerte deutlich punkten. Die BMW und die Daimler-Aktie nehmen derzeit den ersten und fünften Platz unter den Topwerten im Dax ein bei Anstiegen von jeweils 4,08% und 2,03%. Weitere Gewinnerwerte im MDax und TecDax sind ElringKlinger und Telefónica Deutschland bei Aufschlägen von jeweils 4,72% und 2,65%. Die derzeitigen Flops sind dagegen SAP, GEA Group und QSC bei Verlusten von jeweils 1,68%, 1,93% und 1,65%.
Auch die asiatischen Börsen profitierten zum Teil von der wieder an Fahrt gewinnenden US-Autoindustrie. In China legte der in Hong Kong gehandelte Hang Seng-Index um 1,23% zu. De Shanghai Composite-Index notierte dagegen mit einem moderates Minus von 0,21%.
In Japan rückte der Nikkei-Index um 0,08% vor, der TOPIX verzeichnete einen Gewinn von 0,13%. Zuvor hatte die Bank of Japan (BoJ) zum Abschluss ihrer zweitägigen geldpolitischen Ratssitzung versichert, dass die Wirtschaft weiter auf Erholungskurs geht. Die milliardenschweren Stimulierungsmaßnahmen sollen zudem fortgesetzt werden. Angesichts der sich abzeichnenden Wirtschaftserholung, die sich von dem wieder anziehenden Konsum und den erhöhten Kapitalausgaben seitens der Firmen ableitet, wird nun zunehmend von der vom japanischen Premierminister Shinzo Abe vorgesehenen Steuererhöhung ausgegangen.
Mit Spannung wird heute auch der Ausgang der EZB-Ratssitzung in Frankfurt und die nachfolgenden Worte des Notenbankchefs Mario Draghi erwartet. Das Sitzungsergebnis wird um 13:45 MEZ vorgelegt. Auch startet heute der G-20-Gipfel in Sankt Petersburg. Das Treffen der 20 größten Industrie- und Schwellenländer könnte eventuell von den Unstimmigkeiten zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin bezüglich einer Militärattacke gegen Truppen des syrischen Machthabers Baschar al Assad überschattet werden.
Im Mittelpunkt der Gespräche dürften allerdings auch die Sorgen sämtlicher Schwellenländern um eine deutliche Verlangsamung ihres Wirtschaftswachstums stehen, aufgrund von massiver Kapitalabwanderung und steigender Finanzierungskosten, die zum Teil den US-Zinsanstiegen zugeschrieben werden. Die Vertreter der BRICS-Staaten treffen sich noch vor Beginn des Gipfels, um eine gemeinsame Front zu bilden, die ihnen ermöglichen soll effektiver ihrer Interessen zu verteidigen.
Gleichzeitig wollen die Lateinamerikanischen Mitgliedsstaaten des G-20 Druck für Entscheidungsrechte ausüben. Von Konjunkturseite werden heute Zahlen zum deutschen Auftragseingang in der Industrie für Juli, der US-ADP-Arbeitsmarktbericht für August, die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die US-Industrieaufträge für Juli und der ISM-Dienstleistungsindex für August veröffentlicht.