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Börse Frankfurt-News: M&A treibt Kurse im Technologiesektor (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 05.09.2013, 15:29
Aktualisiert 05.09.2013, 15:32
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. September 2013. Nokia- und Vodafone-Transaktionen bewegen den Markt, während bereits über die nächsten Übernahmeziele spekuliert wird.

Sorgen um eine Eskalation in Syrien und die noch immer nicht ganz beendete Feriensaison machen sich in deutlicher Zurückhaltung unter Investoren bemerkbar - allerdings nicht überall, wie Spezialisten aus dem Handel mit Auslandsaktien berichten. 'Die große Ausnahme ist derzeit der Telekommunikations- und Technologiesektor: Hier dreht sich das Übernahmekarusell und wenn die Gerüchteküche zu brodeln beginnt, kommt zeitweise richtig viel Bewegung in einzelne Werte dieser Branche, die dann auch schon mal den ganzen Markt nach oben ziehen', erklärt Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler.

So sorgte Anfang der Woche etwa der Verkauf der Nokia-Handysparte an Microsoft für kräftige Kursavancen. 'Die Nokia-Aktie (WKN 892885) hat mittlerweile gut die Hälfte an Wert gewonnen, es herrscht rege Nachfrage nach dem Papier', meldet Vorhauser. Aber nicht nur die Titel des Übernahmeziels selbst sind im Höhenflug. Wie Jan Vrbsky von der Baader Bank beobachtet, haben unter anderem auch die Anteilsscheine von Ericsson (WKN 850001) und Alcatel (WKN 873102) seit Dienstag ordentlich zugelegt. 'Hier sehen wir Aufschläge von teilweise 15 Prozent', weiß der Händler.

Blaupause Apple

Während Apple, Samsung und Google schon seit einiger Zeit den Smartphone- und Tablet-Markt dominieren, setzen ins Hintertreffen geratene Wettbewerber auf Akquisitionen, um wieder den Anschluss an die stark wachsende Konkurrenz zu finden. Auch Microsoft versucht mit dem jüngsten Zukauf offenbar noch auf den Trend hin zu mobilen Endgeräten aufzuspringen - auf das Apple und Google schon seit Jahren setzen. Bislang verdient der US-Konzern noch viel Geld mit Windows-Betriebssystemen und Anwendungen wie der Bürosoftware 'Office', bekommt aber den schrumpfenden Markt für PCs bereits deutlich in den Büchern zu spüren.

'Für Nokia selbst ist das Geschäft ebenfalls vorteilhaft: Mit rund 5,4 Milliarden Euro haben die Finnen einen guten Preis für ihre marode Handysparte erzielt und können sich nun auf den Ausbau die mittlerweile besser laufenden Karten- und Netzwerksparten konzentrieren', kommentiert Vorhauser.

Nächstes Ziel: BlackBerry

Aber damit nicht genug: 'Die Spekulationen über weitere M&A-Transaktionen innerhalb des Sektors sind lange nicht am Ende', meldet Vrbsky und verweist beispielhaft auf den ebenfalls ins Wanken geratenen Smartphone-Pionier BlackBerry (WKN A1W2YK). 'Am Markt scheint bereits klar, dass BlackBerry in der jetzigen Form nicht weiter existieren und zum nächsten Übernahmeziel wird. Spekuliert wird unter anderem über einen Kauf durch Microsoft oder den chinesischen Computerhersteller Lenovo aber auch IBM ist als Käufer zumindest einzelner Sparten im Gespräch', berichtet der Händler. Am gestrigen Mittwoch legte die Aktie um mehr als 6 Prozent zu, getrieben von einer Bloomberg-Meldung über ein mögliches Kaufinteresse von Seiten Microsofts. 'BlackBerry kann noch immer mit seiner sehr hohen Server-Sicherheit punkten. Nicht zuletzt deswegen zählen auch Staatsregierungen zu den größten Kunden des Unternehmens', ergänzt Vrbsky. Aber auch HTC wird bereits als künftiges Akquisitionsziel gehandelt. Auch hier zählt die chinesische Lenovo zum Kreis der wahrscheinlichen Käufer.

Aussichtsreiches Geschäft: Mobile Netze

Ge- und verkauft wird aktuell aber nicht nur unter den Endgeräteherstellern, auch bei den Netzwerkanbietern werden die Karten neu gemischt. So geschehen in dieser Woche beim britischen Mobilfunkkonzern Vodafone (WKN A0J3PN), der für eine Rekordsumme von 130 Milliarden US-Dollar, also knapp 100 Milliarden Euro - seine Beteiligung am US-Mobilfunkriesen Verizon Wireless verkauft hat. Der Anteil von 45 Prozent geht an den Mutterkonzern Verizon. 'Gemessen am Volumen ist dies die drittgrößte Übernahme aller Zeiten. Das spiegelt deutlich wieder, wie hoch die Geschäftsaussichten für den Mobilfunksektor eingeschätzt werden', kommentiert Vrbsky. Erst vor wenigen Wochen hatte Telefonica Deutschland (O2) den Kauf von E-Plus angekündigt.

Vodafone selbst dürfte mit dem gestärkten Kapitalpolster nun selbst auf Einkaufstour gehen, um nicht selbst zum Übernahmeziel zu avancieren. 'Gerüchte kursieren unter anderem über eine geplante Ausweitung der Internet-Aktivitäten, etwa über einen Kauf von Kabel Deutschland', weiß Vorhauser. Aber auch über eine Einverleibung des weltweit größten Kabel-Konzerns Liberty Global - oder zumindest dessen europäisches Geschäft - wird am Markt spekuliert. Zu Liberty Global gehört unter anderem der deutsche Kabel-Verbund Unitymedia Kabel BW.

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© 5. September 2013/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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