BRÜSSEL/FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas oberster Notenbanker Mario Draghi hat den Banken im Währungsraum neue Notkredite in Aussicht gestellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) könne den Geldhäusern - falls nötig - eine neue Finanzspritze setzen, sagte Draghi am Montag in Brüssel bei einer Anhörung vor dem Europaparlament.
Allerdings zielten die Worte des EZB-Chefs nicht auf akut drohende neue Eskalationen im Finanzsektor - im Gegenteil. Draghi bezog sich vor allem auf die rasche Rückzahlung der Notkredite mit ungewöhnlich langer Laufzeit von bis zu drei Jahren, die die Notenbank Ende 2011 und Anfang 2012 auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise an Banken ausgereicht hatte.
BILLIGGELD-VERSPRECHEN BEKRÄFTIGT
Dass viele Institute diese Darlehen vorzeitig tilgten, sei zwar ein gutes Zeichen, so Draghi. 'Es zeigt, dass die Banken weniger abhängig von der EZB sind.' Allerdings treibe der Rückgang dieser Liquidität die Kreditraten am Markt für kurzfristige Geldleihen. Diese Entwicklung droht, die einsetzende wirtschaftliche Erholung im Euroraum abzuwürgen.
Draghi bekräftigte auch das Versprechen, das Geld im Währungsraum dauerhaft extrem billig zu halten. 'Die Zinsen werden für einen längeren Zeitraum niedrig bleiben', so der EZB-Chef. Derzeit liegt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die Inflation dürfte nach den Worten Draghis auf absehbare Zeit unter dem angepeilten Ziel von knapp zwei Prozent liegen. Der geringe Teuerungsdruck eröffnet Spielraum für lockere Geldpolitik.
EURO FÄLLT AUF TAGESTIEF UNTER 1,35 DOLLAR
Die Aussagen des EZB-Präsidenten drückten den Eurokurs am Nachmittag unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel auf ein Tagestief von 1,3480 Dollar, nachdem Draghi die Möglichkeit neuer Notkredite eingeräumt hatte. Zuletzt wurde sie leicht erholt bei 1,3491 Dollar gehandelt.
Draghi ermahnte außerdem die Regierungen im Euroraum zum Festhalten am Sparkurs. 'Die jüngere Geschichte zeigt, dass die geringsten Abweichungen vom Konsolidierungspfad die Märkte zu brutalen Reaktionen veranlassen.'/hbr/jsl/he
Allerdings zielten die Worte des EZB-Chefs nicht auf akut drohende neue Eskalationen im Finanzsektor - im Gegenteil. Draghi bezog sich vor allem auf die rasche Rückzahlung der Notkredite mit ungewöhnlich langer Laufzeit von bis zu drei Jahren, die die Notenbank Ende 2011 und Anfang 2012 auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise an Banken ausgereicht hatte.
BILLIGGELD-VERSPRECHEN BEKRÄFTIGT
Dass viele Institute diese Darlehen vorzeitig tilgten, sei zwar ein gutes Zeichen, so Draghi. 'Es zeigt, dass die Banken weniger abhängig von der EZB sind.' Allerdings treibe der Rückgang dieser Liquidität die Kreditraten am Markt für kurzfristige Geldleihen. Diese Entwicklung droht, die einsetzende wirtschaftliche Erholung im Euroraum abzuwürgen.
Draghi bekräftigte auch das Versprechen, das Geld im Währungsraum dauerhaft extrem billig zu halten. 'Die Zinsen werden für einen längeren Zeitraum niedrig bleiben', so der EZB-Chef. Derzeit liegt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die Inflation dürfte nach den Worten Draghis auf absehbare Zeit unter dem angepeilten Ziel von knapp zwei Prozent liegen. Der geringe Teuerungsdruck eröffnet Spielraum für lockere Geldpolitik.
EURO FÄLLT AUF TAGESTIEF UNTER 1,35 DOLLAR
Die Aussagen des EZB-Präsidenten drückten den Eurokurs
Draghi ermahnte außerdem die Regierungen im Euroraum zum Festhalten am Sparkurs. 'Die jüngere Geschichte zeigt, dass die geringsten Abweichungen vom Konsolidierungspfad die Märkte zu brutalen Reaktionen veranlassen.'/hbr/jsl/he