(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bankentitel haben zur Wochenmitte unter Spekulationen über weitere hohe Strafzahlungen im Libor-Skandal gelitten. Die mögliche Geldbuße von einer Milliarde US-Dollar für die niederländische Rabobank ziehe den gesamten Bankensektor ins Minus, sagte Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX. Zusätzlich machten Börsianer die von der Europäischen Zentralbank (EZB) bekanntgegebenen Details zur Überprüfung großer europäischer Banken als Grund für die schlechte Stimmung der Anleger aus.
Der Sektorindex für Banken war am Mittwoch zum Handelsende in einem schwächeren Marktumfeld mit minus 2,18 Prozent das Schlusslicht im europäischen Branchentableau. Für die Aktien der Deutschen Bank ging es um 2,18 Prozent auf 35,85 Euro nach unten, die Commerzbank-Papiere büßten sogar 4,08 Prozent auf 9,35 Euro ein. Damit waren die beiden Bankentitel die schwächsten Werte im Dax , der 0,31 Prozent tiefer bei 8.919,86 Punkten schloss.
HÄNDLER: HOHE STRAFE WÄRE NEGATIVES SIGNAL
Medienberichten zufolge muss Rabobank für einen Libor-Vergleich mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden eine Milliarde US-Dollar auf den Tisch legen. Eine Strafe in dieser Höhe läge deutlich über den Schätzungen von Analysten, sagte ein Händler. Entsprechend negativ wäre das Signal für die anderen Banken, deren mögliche Beteiligung an einer Manipulation des Referenzzinssatzes Libor untersucht wird. Auch gegen die Deutsche Bank laufen weltweit Untersuchungen.
Zudem will die EZB die Bilanzen von 124 Geldhäusern im Euro-Raum vor dem Start der europäischen Bankenaufsicht genau durchleuchten, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Die Überprüfung soll im November beginnen und einschließlich Stresstest etwa ein Jahr dauern. Die Währungshüter verlangen bei der Überprüfung von den Instituten eine sogenannte harte Kernkapitalquote von acht Prozent als Puffer gegen Krisen. Das heißt, dass Banken ihre Risikopositionen mit mindestens acht Prozent Eigenkapital untermauern müssen.
HÖHE DER KAPITALANFORDERUNGEN ÜBERRASCHT NICHT SONDERLICH
Bereits vor gut eineinhalb Wochen hatte die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' über eine Kernkapitalquote von mindestens sieben Prozent im Verhältnis zu den risikogewichteten Aktiva zuzüglich eines Aufschlages berichtet. Dessen Höhe könne etwa ein Prozentpunkt, aber auch mehr betragen, hieß es damals. Auf diesem Niveau liegen nun die von der EZB am heutigen Mittwoch genannten acht Prozent./mis/enl/rum/stb/la/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Bankentitel haben zur Wochenmitte unter Spekulationen über weitere hohe Strafzahlungen im Libor-Skandal gelitten. Die mögliche Geldbuße von einer Milliarde US-Dollar für die niederländische Rabobank ziehe den gesamten Bankensektor ins Minus, sagte Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Brokerhaus GKFX. Zusätzlich machten Börsianer die von der Europäischen Zentralbank (EZB) bekanntgegebenen Details zur Überprüfung großer europäischer Banken als Grund für die schlechte Stimmung der Anleger aus.
Der Sektorindex für Banken
HÄNDLER: HOHE STRAFE WÄRE NEGATIVES SIGNAL
Medienberichten zufolge muss Rabobank für einen Libor-Vergleich mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden eine Milliarde US-Dollar auf den Tisch legen. Eine Strafe in dieser Höhe läge deutlich über den Schätzungen von Analysten, sagte ein Händler. Entsprechend negativ wäre das Signal für die anderen Banken, deren mögliche Beteiligung an einer Manipulation des Referenzzinssatzes Libor untersucht wird. Auch gegen die Deutsche Bank laufen weltweit Untersuchungen.
Zudem will die EZB die Bilanzen von 124 Geldhäusern im Euro-Raum vor dem Start der europäischen Bankenaufsicht genau durchleuchten, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Die Überprüfung soll im November beginnen und einschließlich Stresstest etwa ein Jahr dauern. Die Währungshüter verlangen bei der Überprüfung von den Instituten eine sogenannte harte Kernkapitalquote von acht Prozent als Puffer gegen Krisen. Das heißt, dass Banken ihre Risikopositionen mit mindestens acht Prozent Eigenkapital untermauern müssen.
HÖHE DER KAPITALANFORDERUNGEN ÜBERRASCHT NICHT SONDERLICH
Bereits vor gut eineinhalb Wochen hatte die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' über eine Kernkapitalquote von mindestens sieben Prozent im Verhältnis zu den risikogewichteten Aktiva zuzüglich eines Aufschlages berichtet. Dessen Höhe könne etwa ein Prozentpunkt, aber auch mehr betragen, hieß es damals. Auf diesem Niveau liegen nun die von der EZB am heutigen Mittwoch genannten acht Prozent./mis/enl/rum/stb/la/he