BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission will das Fütterungsverbot von Tiermehl an Schweine und Geflügel aufheben. Wissenschaftliche Analysen würden nahelegen, dass das Risiko zur Übertragung von BSE ("Rinderwahnsinn") sehr gering sei, heißt es in einem internen Papier der EU-Kommission, das dem Informationsdienst dpa Insight EU vorliegt. Das Verbot solle unter bestimmten Bedingungen "Schritt für Schritt" aufgeboben werden. Die EU-Kommission will dies vorschlagen, nannte aber keinen Zeitpunkt. Es geht um Mehl und Fette von Tieren, die nicht wiederkäuen - also etwa Schweine und Hühner. Rinder und Ziegen sind nicht gemeint.
Die Verfütterung von Tiermehl galt als Auslöser für die Rinderseuche BSE in den 1990er Jahren. Daraufhin wurde diese Art der Fütterung 2001 europaweit verboten, um die Übertragung der Krankheitserreger zu vermeiden. Im vergangenen Jahr wurde das Verbot gelockert, seither darf Tiermehl von Schweinen und Hühnern an Fische in Aquafarmen verfüttert werden.
Den Plan zur Aufhebung des Verbots umreißt die EU-Kommission in einem Strategiepapier. Darin befasst sich die Behörde mit der Frage, wie die EU ihre Verschwendung an Lebensmitteln eindämmen kann. Bis 2025 soll die Lebensmittel-Verschwendung um 30 Prozent sinken. Vergleichswert soll das Jahr 2017 sein - bis dahin will die EU eine Methodik zur Messung von Lebensmittel-Abfall erstellen.P/jkr