* Furcht vor Ausweitung der Schuldenkrise auf Italien
* Hohe Inflation in China schürt Sorgen um Weltkonjunktur
* Alcoa-Zahlen starten nach Handelsschluss US-Bilanzsaison
(neu: aktuelle Kurse)
New York, 11. Jul (Reuters) - Die Schuldenkrise in Europa und die Sorge um die weltweite Konjunktur haben am Montag auf die Stimmung an der Wall Street gedrückt. Anleger fürchteten, mit Italien könne die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone vollends in den Strudel der Krise geraten und dabei die Rettungsmechanismen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds überfordern. Gleichzeitig schürte ein kräftiger Anstieg der Inflation in China die Bedenken über die Weltwirtschaft, weil damit weitere Bremsmanöver der Regierung in Peking wahrscheinlicher werden. Anleger reagierten besonders empfindlich auf diese Aussicht, da erst am Freitag schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt die Kurse belastet hatten.
"Kurzfristig braut sich wegen dieser Sorgen - es handelt
sich ja nicht um Fakten, sondern Sorgen - ein perfekter Sturm
für Investoren zusammen", sagte Oliver Pursche von Gary Goldberg
Financial Services. Immer mehr in den Blickpunkt dürften nun
aber die Quartalsberichte von US-Firmen rücken, die ab Montag
veröffentlicht werden. Analysten erwarten eine langsamere
Gewinnsteigerung der Unternehmen als noch im ersten Quartal. Den
Anfang macht traditionell der vom früheren
Siemens
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte<.DJI> sank bis zum Nachmittag um 1,2 Prozent auf 12.505 Punkte. Beim S&P<.SPX> betrug das Minus 1,7 Prozent auf 1321 Stellen. Die Nasdaq<.IXIC> gab um 1,9 Prozent auf 2805 Zähler nach. In Frankfurt ging der Dax mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 7230 Punkten aus dem Handel
Bei den Einzelwerten gerieten vor allem die Aktien von
Banken und konjunkturabhängigen Unternehmen unter Druck. So
gaben Papiere der Bank of America
Im Interesse der Investoren standen auch Aktien von Rupert
Murdochs Medienkonzern News Corp
Im Streit über die Erhöhung der US-Schuldengrenze stehen sich trotz eines engen Zeitfensters Regierung und Opposition unterdessen weiter unversöhnlich gegenüber. Nach einer gescheiterten Gesprächsrunde warb Präsident Barack Obama erneut um die Zustimmung der oppositionellen Republikaner zu einem Kompromiss im Kampf gegen die drohende Pleite. Er stehe Tag für Tag zu Gesprächen bereit, bis eine Einigung gefunden werde, sagte Obama.
(Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Sören Amelang; redigiert von Thomas Seythal)