(Berichtigt wird im ersten Absatz der Tiefstand des Dollar-Yuan-Kurses im freien Handel. Der am Mittwoch erreichte Kurs war nicht der höchste Stand seit August 2011. Im August 2015 hatte ein Dollar kurzzeitig noch mehr Yuan gekostet. An dem von der Notenbank festgelegten Mittelkurs ändert sich dagegen nichts. Dort ist es der höchste Kurs seit August 2011.)
PEKING/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die chinesische Währung Yuan steht weiter unter Abwertungsdruck. Die Notenbank Chinas setzte den Mittelkurs des Renminbi, wie der Yuan auch genannt wird, am Mittwoch auf 6,4140 Yuan je US-Dollar fest. Das ist der höchste Kurs seit August 2011. Im Devisenhandel kostete ein Dollar zuletzt 6,4277 Yuan. Ein hoher Kurs ist gleichbedeutend mit einem schwachen Yuan, weil der Wechselkurs angibt, wie viel Yuan für einen Dollar bezahlt werden müssen. Der Wechselkurs des Yuan kann nicht unbegrenzt frei schwanken, weil er von der Notenbank in Grenzen kontrolliert wird. Von dem täglich festgesetzten Mittelkurs darf der Yuan nach oben und unten jeweils zwei Prozent abweichen. Die Notenbank hatte allerdings das Verfahren, nach dem sie den Zentralkurs ermittelt, im August umgestellt. Sie orientiert sich seither stärker am Marktgeschehen im Devisenhandel, also letztlich an den Marktkräften. Experten führen den Abwertungsdruck des Yuan auf mehrere Ursachen zurück. Dazu gehört in erster Linie die gegenwärtige Konjunkturschwäche in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die weitere geldpolitische Lockerungen wahrscheinlich macht. Auf der anderen Seite erhält der amerikanische Dollar Rückenwind, weil die US-Notenbank auf eine erste Zinsanhebung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise zusteuert.