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POLITIK/Zeitung: US-Agenten wuschen Drogen-Millionen

Veröffentlicht am 04.12.2011, 15:01
Aktualisiert 04.12.2011, 15:04
WASHINGTON (dpa-AFX) - Verdeckte US-Rauschgiftfahnder sollen für mexikanische Drogenkartelle Millionen Dollar gewaschen oder über die Grenze geschmuggelt haben. Die Ermittler hätten damit herausfinden wollen, welche Wege die illegalen Profite nähmen und wer die entscheidenden Drahtzieher seien, berichtete die 'New York Times' am Sonntag unter Berufung auf Regierungsbeamte. Die Agenten hätten meist für die US-Anti-Drogenbehörde DEA gearbeitet und das Geld auf eigene Konten oder die von Schmugglern eingezahlt.

Die Transaktionen werfen der Zeitung zufolge 'heikle Fragen' über die Wirksamkeit des amerikanischen Anti-Drogen-Kampfes auf, wenn die Ermittler schon zu solchen Mitteln greifen müssten. Überdies würden die Grenzen zwischen Überwachung und Unterstützung von Verbrechen verwischt: 'Indem sie Drogengelder wäscht, erlaubt die Behörde den Kartellen oft, ihre Rauschgiftgeschäfte über Monate oder sogar Jahre fortzusetzen, bevor es zu Razzien oder Festnahmen kommt.'

'Meine Regel war: Wenn wir schon Geld waschen, sollte das besser auch zu Ergebnissen führen. Andernfalls wird die DEA zum größten Geldwäscher im Drogengeschäft, wobei das Geld dann wieder zu Gewalt und Tod führt', sagte ein ehemaliger DEA-Beamter der Zeitung.

Die Operationen werden den Angaben zufolge vom US-Justizministerium überwacht. Es sei dabei nicht unüblich, dass US-Agenten pro Woche zwei bis drei Ladungen Drogengelder in Empfang nähmen, sagte ein DEA-Beamter der 'New York Times'. In manchen Fällen werde das Geld mit US-Regierungsmaschinen in die USA geflogen, dort auf Schmugglerkonten eingezahlt und dann für Käufe der Kartelle verwendet. Umgekehrt zahlten verdeckte Ermittler Drogenprofite auf US-Konten ein und überwiesen diese an Rauschgiftschmuggler in Mexiko.

Der Zeitung zufolge unterhalten die US-Behörden zu Ermittlungszwecken etwa 50 ähnliche Geldwäsche-Operationen rund um den Erdball. Mexiko habe sie erst vor wenigen Jahren zugelassen.

Die Praktiken der US-Ermittler im Kampf gegen die Drogenbosse jenseits der südlichen Landesgrenze stehen schon seit einiger Zeit im Kreuzfeuer der Kritik. So hatte die Behörde für Waffenkontrolle ATF über Mittelsmänner seit 2009 tausende Pistolen und Gewehre über die Grenze nach Mexiko schmuggeln lassen. Ziel der verdeckten Operation 'Fast and Furious' (schnell und wütend) war, herauszufinden, auf welchen Wegen die Schießeisen bei Drogenbanden landen. Doch die ATF versagte bei der Überwachung und verlor bis zu 2,000 Waffen aus den Augen. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Mexiko 94,000 Waffen sichergestellt, 64,000 kamen nach offiziellen Angaben aus den USA./fb/DP/he

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