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Aktien Frankfurt Ausblick: Verluste zum EU-Gipfel - Bisher enttäuschte Reaktion

Veröffentlicht am 09.12.2011, 08:22
Aktualisiert 09.12.2011, 08:24
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Freitag zunächst an seine jüngste Schwäche anknüpfen. Angesichts enttäuschter Reaktionen auf die ersten Ankündigungen aus Brüssel deutet der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Dax zum Auftakt ein Minus von 1,63 Prozent an. Schon am Vortag war der deutsche Leitindex nach ersten Andeutungen vom EU-Gipfel und Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich unter Druck geraten.

Börsianer dürften weiterhin an den Lippen der europäischen Staats- und Regierungschefs mit ihren Lösungsversuchen gegen die Schuldenkrise hängen. In der vergangenen Nacht hatten sich die Staaten der Eurozone und sechs weitere Staaten der EU zwar geeinigt, einen separaten Vertrag für mehr Haushaltsdisziplin zu schließen. Zuvor war der Versuch einer Einigung für alle 27 Staaten der EU aber gescheitert. Ein Händler sagte: 'Was bisher vom Gipfel kam, ist nichts wesentlich Neues und damit enttäuschend.' Die Vorgabe ist mit Verlusten von New York bis Tokio entsprechend negativ. Auf der Agenda stehen neben dem EU-Gipfel keine entscheidend wichtigen Termine.

STRESSTEST-ERGEBNISSE WIE ERWARTET

Nach den vermeldeten Stresstest-Ergebnissen fielen die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank vorbörslich um 1,38 und 0,39 Prozent und hielten sich damit besser als der schwache Markt. Als Ergebnis der jüngsten Ermittlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA müssen sich viele Großbanken in Europa frische Milliarden besorgen. 'Die wichtigste Änderung ist der zusätzliche Kapitalbedarf der deutschen Geldhäuser in Höhe von 8 Milliarden Euro', schrieb Analyst John-Paul Crutchley von der UBS .

Händlern zufolge ist sowohl der Kapitalbedarf der Commerzbank in Höhe von 5,3 Milliarden Euro als auch der der Deutschen Bank mit 3,2 Milliarden Euro aber im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, so dass zunächst keine größeren Kursausschläge zu erwarten seien. 'Die Marktreaktion auf den Stresstest könnte von anhaltenden Sorgen um die Staatsschulden überschattet werden', hieß es angesichts des EU-Gipfels in einem Kommentar von Barclays .

MUNICH RE UND SIEMENS MIT VERLUSTEN

Aktien von Siemens gaben vorbörslich um 1,24 Prozent nach. Die US-Großbank JPMorgan hat die Titel des Elektrotechnik-Konzerns von 'Overweight' auf 'Neutral' abgestuft. Titel von Munich Re fielen nach einem Medienbericht um 2,42 Prozent. Laut der 'Börsen-Zeitung' wird die Tochter Ergo wegen eines Verlusts in der Türkei und Griechenland ihre Ziele für 2011 verfehlen. Bayer dagegen lagen vorbörslich knapp im Plus. Ein Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde FDA hat die Anwendungsbestimmungen für Bayer-Antibaby-Pillen in den USA nicht verschärft.

Im MDax fielen die Titel von Kabel Deutschland um 0,82 Prozent, nachdem sie die Credit Suisse von 'Outperform' auf 'Neutral' abgestuft hat. In Zeiten einer immer noch begrenzten Nachfrage nach schnellen Breitbandanschlüssen werde zudem noch der Wettbewerbsdruck im Kabelnetz stärker, so Henrik Herbst von der Schweizer Bank. Wacker Chemie kamen als schwächster Wert mit 2,54 Prozent unter Druck. Wegen einer Werkschließung in Japan 2011 hat der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern erneut seine Gewinnprognose gesenkt./tih/ag

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